Coronavirus

Daten-Chaos: Deshalb explodierte Zahl der Corona-Toten

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218 Corona-Tote wurden von Mittwoch auf Donnerstag in Österreich gemeldet. Das ist der Grund dafür.

In der Bundeshauptstadt ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zuletzt sprunghaft angestiegen. Der medizinische Krisenstab meldete 135 zusätzliche Verstorbene von Mittwoch auf Donnerstag. Ein Großteil davon geht aber auf eine Datenbereinigung zurück, wie erklärt wurde. Tatsächlich waren in den vergangenen 24 Stunden 15 Todesfälle zu beklagen.

Wurden am gestrigen Mittwoch noch 774 bisherige Corona-Todesfälle ausgewiesen, waren es am Donnerstag bereits 909. Der Krisenstab der Stadt Wien erklärte dies in einer Aussendung damit, dass man sich entschieden habe, ab sofort die Zahl der Verstorbenen synchron mit den Daten der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) zu kommunizieren.

Corona-Zahlen vom Donnerstag

  • 2.485 Neuinfektionen
  • 218 Corona-Tote
  • 3.220 Menschen im Spital
  • 530 Erkrankte auf Intensivstationen
  • 33.531 Menschen aktiv infiziert
  • 7-Tages-Inzidenz sank auf 215
  • 3.273 neu Genesene

Rückwirkende Bereinigung

"Bisher kursierten parallel unterschiedliche Werte bei Covid-19-Todesfällen. Diese unterschieden sich - je nachdem, wer sie erhoben hat (Sozialministerium, Gesundheitsministerium oder AGES) - zum Teil deutlich voneinander und von den Angaben der Bundesländer", erläuterte der Krisenstab. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien all jene Fälle als Covid-Tote zu zählen, die innerhalb von vier Wochen vor Todeszeitpunkt positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden seien, auch wenn eine Covid-19-Erkrankung nicht ursächlich für den Tod gewesen sei.

"Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu Nachmeldungen geführt, wenn die Todesfälle keine aktiven Covid-Fälle betrafen. In diesen Fällen wurde oft erst nach dem Todeszeitpunkt eine vorhergehende positive Testung auf SARS-CoV-2 festgestellt. Damit musste nach jeder neuen Nachmeldung die gesamte Zeitreihe auch rückwirkend bereinigt werden", wurde erklärt.

Einmalige Spitze

Um "unnötige Verwirrungen und nachmeldungsbedingte Inkonsistenzen für den weiteren Verlauf der Pandemie" auszuschließen, hat sich Wien nun entschlossen, die Darstellungssystematik der AGES zu übernehmen. Dadurch kam es zu der einmaligen Spitze von 135 neu eingemeldeten Todesfällen. Mit nun 909 bisher gezählten Verstorbenen verzeichne Wien mit 47,4 Covid-Todesfällen pro 100.000 Einwohner den zweitniedrigsten Wert aller Bundesländer und liege auch deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 53,7, betonte der Krisenstab.

Die nachgemeldeten Fälle nicht einberechnet, verstarben in den vergangenen 24 Stunden 15 Wienerinnen und Wiener an oder mit einer Corona-Infektion. Dabei handelte es sich um neun Männer zwischen 51 und 96 Jahren sowie sechs Frauen zwischen 67 und 88 Jahren.

Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages lag in Wien bei 513, womit bis dato 68.092 Menschen positiv getestet wurden. 61.085 sind wieder genesen. Am gestrigen Donnerstag wurden in der Bundeshauptstadt 11.032 Testungen durchgeführt.

 

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