Europa bangt vor einer vierten Welle – auch in Österreich steigen die Neuinfektionen.
Wien/London. Innerhalb einer Woche hat sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt. Gestern wurden 159 Neuinfektionen registriert, am Sonntag davor waren es 75. Die Zahlen sind noch kein Grund zur Beunruhigung, sie zeigen aber eine Tendenz nach oben. Es sind aktuell vor allem Jüngere, die sich anstecken.
Dominante Variante. Die Delta-Variante ist ansteckender als ihre Vorgänger und macht laut Virologe Norbert Nowotny bereits „60 % aller Neuinfektionen in Österreich“ aus. Diesmal ist aber dank der Impfung alles anders.
Trotz Delta weniger Tote und weniger Patienten
Vierte Welle. Die Experten beobachten jetzt Großbritannien, das sich wegen der Delta-Variante inmitten einer vierten Welle befindet. Trotz rapide steigender Infektionszahlen sind im 67-Millionen-Einwohner-Land im Schnitt der letzten sieben Tage nur 440 Menschen hospitalisiert worden (während der dritten Welle waren es zehnmal mehr). Auch die Sterbefälle liegen im Siebentagesschnitt bei 22 (während der dritten Welle lag dieser bei bis zu 1.300 Toten). Die hohe Rate vollständig geimpfter Briten (65,6 % mit 9. Juli) dürfte dafür ein Hauptgrund sein.
Einschätzung von Virologe Nowotny
„Großbritannien hat einen Vorsprung von einem Monat, was Delta betrifft. Es ist wichtig, die Entwicklung weiterzuverfolgen. In Österreich liegt die Rate vollständig Geimpfter aktuell bei 40 %. Nur eine vollständige Impfung kann vor einem schweren Verlauf schützen“, so Nowotny. Und damit vor einer Überlastung der Spitäler.