Zwei Corona-Impfstoffe könnten noch im Dezember von der EU zugelassen werden.
Es war die Positiv-Meldung der Woche: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach bei der bevorstehenden Impfstoff-Zulassung von „Licht am Ende des Tunnels“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die EU werde rund zwei Milliarden Impfdosen gegen Covid-19 haben, sagte sie in einer Videokonferenz mit Kanzler Kurz.
Österreich bekomme zwei Prozent der EU-Impfdosen, „mehr als Österreich brauchen wird“, sagte sie. Wir haben die wichtigsten Impf-Fragen & Antworten zusammengestellt.
1. Welche Impfstoffe stehen knapp vor der Zulassung?
In Österreich sind zwei verschiedene in der engsten Auswahl: Biontech/Pfizer, ein deutsch-amerikanischer Konzern sowie die US-Firma Moderna. Beide bieten sogenannte mRNA-Impfstoffe an. Das Funktionsprinzip: Mit der Impfung wird dem Körper die genetische Information des Virus geliefert und er bildet das Antigen dann selbst. Noch ist kein Impfstoff offiziell zugelassen. Die erste Zulassung erfolgt wohl Mitte Dezember. Der dritte Bewerber, AstraZeneca, scheidet vorerst aus.
2. Wie viele Impfdosen hat sich Österreich vorerst gesichert?
Insgesamt 16,5 Millionen Dosen um 200 Millionen Euro. Mit der ersten Impfphase soll bereits im Jänner 2021 begonnen werden. Voraussetzung ist, dass die Impfungen von der EU zugelassen werden. In der ersten Phase stehen eine Million Einheiten für 500.000 Personen zur Verfügung. Pro Person sind zwei Impfungen im Abstand von drei bis vier Wochen notwendig.
3. Wie lange dauert es, bis die Impfung wirkt?
Sechs bis acht Wochen dauert es, bis der Körper nach beiden Impfungen wirklich geschützt ist.
4. Wer wird in Österreich als Erster geimpft?
Als Erstes werden Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen und Hochrisikogruppen geimpft. Im Anschluss folgt Personal von Gesundheitsberufen. In der nächsten Phase folgen Angestellte in systemrelevanten Branchen wie Polizei, Justiz und Bildung.
5. Warum ist die Lagerung der Impfstoffe heikel?
Die mRNA-Impfstoffe beider Hersteller müssen bei minus 70 Grad gelagert werden und sind bei normaler Temperatur nur fünf Tage haltbar. Österreich arbeitet mit allen Pharmaunternehmen im Land zusammen, acht Verteilerstellen mit minus 70 Grad Kühlboxen gibt es: „Die Kühlketten können eingehalten werden“, verspricht Kanzler Kurz.
6. Wo kann man sich künftig impfen lassen?
Die mRNA-Impfstoffe werden aufgrund der schwierigen Logistik in großen Impfzentren eingesetzt. In normalen Arztpraxen werden sie nicht zum Einsatz kommen. Der Corona-Massentest gilt auch als Probelauf für die Impfung.
7. Wie viel kostet eine Impfung?
Wie die Bundesregierung bereits mehrmals beteuert hat, wird die Impfung für alle gratis sein.
8. Ist die Impfung verpflichtend?
Nein. Die Corona-Impfung wird auf dem Freiwilligkeitsprinzip basieren. Aber: Es mehren sich Hinweise, dass nur Geimpfte rasch zu einem normalen Leben zurückkehren können. Eine australische Fluglinie etwa hat erklärt, künftig nur geimpfte Personen zu befördern. Auch könnten Hotels in Zukunft nach einen Impfpass fragen.
9. Wie wirksam sind die Impfstoffe?
Biontech/Pfizer und Moderna, die Hersteller der mRNA-Impfstoffe, sprechen von einer 95-prozentigen Wirksamkeit.
10. Gibt es Nebenwirkungen?
Alle Teilnehmer der Studien haben die Impfstoffe gut vertragen. Die Hersteller sprechen davon, dass bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt wurden.
(wek)