Alle die sich gegen Corona impfen lassen, bekommen bis zu 750 Euro.
Während die Bundesregierung die Vorschläge für eine Impfprämie weiter ablehnt, haben Unternehmen in Österreich selber die Initiative ergriffen und bieten ihren Beschäftigten für die Impfung Geldprämien an. Damit sind sie auf einer Linie mit den Sozialpartnern ÖGB und Wirtschaftskammer, die heute finanzielle Anreize für eine Impfung forderten. Auch die Umgestaltung von Werbeslogans zu Impfaufrufen - nach deutschem Vorbild - soll die Bereitschaft zu Corona-Impfungen steigern.
Bei KTM in Mattighofen werden Mitarbeiter für die Covid-Impfung mit einer Geldprämie in Form einer Gewinnbeteiligung belohnt, berichteten die "Salzburger Nachrichten": 750 Euro zusätzlich bekommen alle Beschäftigten, die bereits geimpft sind oder sich bis 15. Jänner impfen lassen. Rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es, die Impfquote liege bei KTM-Angestellten zwischen 80 und 90 Prozent, in der Produktion aber nur bei 55 bis 60 Prozent.
Impfprämien und ändern Werbesprüche
Bei Sony DADC in Thalgau (Salzburg) gibt es ebenfalls einen Bonus: Eine Impfprämie in Höhe von 250 Euro wird Ende Jänner an alle Mitarbeiter ausbezahlt, die bis dahin doppelt geimpft sind. Mit 100 Euro netto zusätzlich bietet auch die Eugendorfer Kuhn-Gruppe ihrer Belegschaft eine Impfprämie: Wer geimpft ist oder sich bis Jahresende impfen lässt, bekommt das Geld. Einen Impfbonus von 300 Euro gibt es für jeden geimpften Mitarbeiter des Kärntner Hotels Hochschober, so die "SN".
Mit einer eigenen firmeninternen Impfstraße hat der oberösterreichische Luftfahrt-Zulieferer FACC die Impfquote unter den mehr als 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern per Ende November auf über 80 Prozent gesteigert.
Auch österreichische Unternehmen passen ihre Werbeslogans nun an die Impfaufrufe an, berichtet das Branchenmagazin "Horizont". Vorbild ist eine Kampagne von 150 Unternehmen in Deutschland unter dem Hashtag #ZusammenGegenCorona. So wurde etwa aus BMWs Slogan "Freude am Fahren" die "Freude am Impfen". Der Drogeriekonzern Müller veränderte seinen Werbespruch in "Alle impfen, oder was!" und Nespresso befindet nun "Impfen. What else?"
In Österreich finden sich die kreativen Anpassungen vorwiegend in den sozialen Medien. Das Jobportal karriere.at etwa änderte seinen Claim "Willst du. Kannst du." auf "Impfst du. Kannst du." Die Wiener Linien twitterten "Die Impfung gehört dir", in Abwandlung des Slogans "Die Stadt gehört dir". Die Gewista habe Plakatflächen zugesagt, und die Wiener Wirtschaftskammer, Fachgruppe Werbung, werde einen Preis für den originellsten Impf-Spruch vergeben.