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Coronavirus

Wirbel um lasche Corona-Regeln

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Anstatt einen Lockdown zu verhängen, will die Regierung die fünfte Corona-Welle "durchlaufen lassen" – dafür hagelt es harsche Kritik.

Die fünfte Corona-Welle hat Österreich fest im Griff: Nachdem gestern 8.263 Corona-Neuinfektionen verzeichnet wurden, rechnen Experten kommende Woche schon mit 20.000 Fälle Pro Tag. Bereits im Vorfeld wurde über einen möglichen Lockdown spekuliert, doch das Ergebnis der GECKO-Sitzung sieht anders aus: Statt zu schließen, will die Regierung auf strengere Kontrollen und laschere Quarantäne-Regelungen setzen. "Fatal", meinen viele Experten. Auch Mikrobiologe Michael Wagner kritisiert das Vorgehen der Verantwortlichen: "Kann mir jemand erklären was an der Entscheidung Dreifach-Immunisierte nicht mehr als Kontaktpersonen zu erfassen evidenzbasiert ist? Auch 3x Immunisierte können sich infizieren (mit verringerter Wahrscheinlichkeit) und das Virus weitergeben", so Wagner auf Twitter.

 

 

Bundesrettungskommandant Gerry Foitik warnte schon zuvor von einem "unkalkulierbaren Risiko". Man würde somit "Kinder und vulnerable Gruppen zwingen, russisches Roulette zu spielen".

 

 

 

Rendi: Durchseuchung "Glücksspiel"

Und auch aus der Politik kommt Kritik. Noch am Mittwoch warnte Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) in der ZIB2, das Setzen auf eine Durchseuchung sei ein "Glücksspiel". Diese würde hohe Infektionszahlen und hohe Erkrankungszahlen sowie volle Spitäler und viele Tote bedeuten. „Das ist medizinisch-ethisch falsch und nicht vertretbar.“

Das sind alle Regeln im Überblick:

Kontrollen und Strafen-Verschärfung

  • Aktion scharf bei 2G-Kontrollen nächste Woche
     
  • Kontrollpflicht im Handel: An Interaktionspunkten (z.B. beim Eingang oder spätestens beim Bezahlen; ab 11. Jänner)
     
  • Sämtliche Behörden sollen im Rahmen ihrer Tätigkeiten auch Covid-Maßnahmen kontrollieren.
     
  • Temporäre Betretungsverbote bei groben Vergehen gegen Covid-Maßnahmen (ab 3. Februar).
  • Erhöhung der Strafen (ab 3. Februar)


Quarantäne: Neue Regelung ab 8. Jänner

  • Künftig gibt es kein K1 oder K2 mehr, sondern nur noch Kontaktperson.
     
  • Wer 3 Mal immunisiert ist, oder, wenn alle Beteiligten beim Treffen eine FFP2-Maske getragen haben, gilt künftig nicht mehr als Kontaktperson. Das gilt auch für Kinder, die sich noch nicht boostern können.
     
  • Alle Kontaktpersonen können sich am 5. Tag mit PCR freitesten
     
  • Kontaktpersonen in der kritischen Infrastruktur können mit täglich gültigem Test und FFP2-Maske auch weiterhin zur Arbeit erscheinen.
     
  • Positiv getestete Personen können sich ab dem 5. Tag freitesten. 
  • Auf Märkten und Fußgängerzonen


Auf Märkten und Fußgängerzonen ab 11. Jänner

  • FFP2-Maske auch outdoor, wo kein 2-Meter-Abstand möglich ist, beispielsweise auf Märkten, in Fußgängerzonen, Warteschlangen, Gruppenansammlungen etc. (Ausnahme für engste Angehörige wie Partnerin oder Partner sowie Kinder).
     
  • Bundesländer können zusätzlich Maskenpflicht auf stark frequentierten Plätzen verordnen.
     
  • Home-Office soll (wenn möglich) zur Regel und nicht zur Ausnahme werden. Dazu auch Kommunikation mit den Sozialpartnern.
     
  • Gültigkeit des Grünen Passes für Doppel-Geimpfte auf 6 Monate reduziert (ab 1. Februar). Dreifach-Geimpfte: weiter 9 Monate. 
     
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