Coronavirus

'Unsere Kinder sind keine Meerschweinchen!'

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Aufstand der Eltern gegen eine "zu frühe" Öffnung der Schulen in Dänemark: Die  Facebook-Gruppe besorgter Väter und Mütter kam binnen weniger Tage auf 40.000 Follower, der Widerstand wächst.

"Meine Kinder sind keine Meerschweinchen", nannten die dänischen Initiatoren der Socialmedia-Protestaktion ihre Facebookseite. Sie wollen damit klar darauf hinweisen, dass ihre Töchter und Söhen nicht als Versuchstiere für einen "Coronavirus-Massentest" eingesetzt werden dürfen - so sehen die Eltern nämlich den für sie "viel zu frühen" Start des regulären Schulbetriebs.

Die dänische Regierung kommt damit immer mehr unter Druck: Immer mehr Eltern wollen trotz des Schulstarts ihre Kinder weiter zu Hause lassen, die Gefahr einer Infektion sei einfach zu groß, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Emotionale Debatte auch in Österreich

In Dänemark sind bisher 6600 Menschen infiziert, 300 Patienten sind verstorben - die Situation in der Corona-Krise ist mit jener in Österreich durchaus vergleichbar. Auch in unserem Land nimmt die Emotionalität in der Schul-Debatte zu: Eine Seite will die Kinder "so rasch wie möglich" wieder in den Klassenzimmern sehen und hat dafür auch gute Argumente. Die andere Seite warnt vor der noch immer vorhandenen Infektionsgefahr in Österreich.

So meinte ein Vater, dessen drei Kinder Gymnasien und die Volksschule besuchen: "Hat sich schon einmal jemand aus der 'Schulpflicht-sofort'-Fraktion überlegt, was es dann bedeutet, wenn ein achtjähriger Volksschüler allein, isoliert von seinen Eltern, 14 Tage auf der Coronavirus-Hochsicherheits-Station in einem Spital verbringen muss? Und das wollen die sogenannten Helikopter-Mums riskieren? Echt jetzt?"

Ähnlich wie dieser österreichische Vater sehen das die Mitglieder vom "Momster", einem dänischen Mütter-Netzwerk: Sie glauben einfach nicht, dass die Gesundheitsbehörden in der aktuellen Corona-Krise schon alles unter Kontrolle hätten.

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