Epidemiologe Gerald Gartlehner mahnt zwar zur Vorsicht, glaubt aber, dass es ''keine Lockdowns mehr brauchen'' wird.
Trotz Lockerungen hat sich die Corona-Situation weiter entspannt und die Sieben-Tages-Inzidenz bewegen sich weiter auf niedrigem Niveau. Die Zahl der Neuinfektionen befand sich nach den Daten von Gesundheits- und Innenministerium (Stand Dienstag, 9.30 Uhr) unter dem Schnitt der vergangenen sieben Tage, der 310 Neuinfektionen pro Tag aus wies. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag damit weiter unter 25, bei 24,4.
"Jetzt im Sommer werden wir es schon deutlich leichter haben als in den vergangenen Monaten", sagte der Experte von der Donau-Uni Krems Gerald Gartlehner am Dienstag in "NÖ heute". Aber: "Das Coronavirus wird nicht so schnell verschwinden". mahnt der Epidemiologe. Der Rückgang zuletzt, liege auch an einem "saisonalen Effekt", den man auch von anderen Coronaviren kenne – die Viren gehen zwar zurück, würden aber nicht verschwinden. Deshalb gebe es zum Beispiel auch Sommergrippen, aber deutlich weniger.
Gartlehner: Herdenimmunität wohl erst 2022 erreicht
Zunächst hieß es im Frühjahr, dass für eine Herdenimmunität 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein müsse. Laut neuesten Aussagen der Wissenschaft verschob sich dieser Wert auf etwa 80 Prozent. Das habe mit den Corona-Varianten B 1.1.7. zu tun, "die ansteckender ist als die alte Variante." Deshalb werde man die Herdenimmunität auch erst bis nächstes Jahr erreichen, "wenn mehr Leute die Erkrankung durchgemacht haben oder geimpft sind."
Epidemiologe: "Werden keine Lockdowns mehr brauchen"
Gartlehner erwartet deshalb für den kommenden Herbst wieder ein Ansteigen der Infektionen. Das führe auch wieder zu einer höheren Auslastung der Intensivstationen. Der Epidemiologe: "Aber wir werden keine Lockdowns mehr brauchen, wenn nicht irgendwelche neuen Virusvarianten auftauchen." Für den Sommer rechnet Gartlehner noch mit weiteren Lockerungen, "der wesentliche Punkt ist, dass es stufenweise erfolgt, damit man das auch gut monitoren kann."