Wieder wollen Corona-Leugner durch Wien ziehen.
Wie bereits letztes Wochenende, als es Tumulte bei der Kundgebung gab, wollen Maßnahmen-Gegner erneut durch Wien ziehen. Auf Facebook wird zu einer Demo, als "Faschings-Spaziergang" getarnt, aufgerufen. Am Sonntag dem 7. Februar sollen aus ganz Österreich Familien und Kinder zu der Demo kommen, wie Corona-Leugner in den sozialen Medien aufrufen. Treffpunkt sei um 14 Uhr am Maria-Theresien-Platz. Angekündigt wird die Kundgebung als "größten Faschingsspaziergang, den die Welt je gesehen hat".
Bereits heute planen Corona-Leugner eine Demo in Wiener Neustadt und morgen in Salzburg. Martin Rutter – Organisator der Corona-Demo vom letzten Wochenende – rief außerdem zu einer Kundgebung am 13.2. auf. Da der Fasching abgesagt sei, wolle man einen "Faschingsumzug" veranstalten.
Kundgebung "Freies Österreich" in Wiener Neustadt
In Wiener Neustadt werden am Samstagnachmittag bis zu 1.500 Teilnehmer bei einer Coronavirus-Demonstration unter dem Titel "Freies Österreich erwartet. Zum Schutz unserer Rechte und Versammlungsfreiheit" erwartet. Die Kundgebung sei nicht untersagt, teilte Polizeisprecher Heinz Holub am Freitag auf Anfrage mit. Zum Schutz werde eine "ausreichende Anzahl" von Beamten zugegen sein.
Die Veranstaltung ist im Demokalender unter dem Titel "Spaziergang als Faschingsumzug" eingetragen. Ein Flyer mit Clown und der Aufschrift "Kindermaskenball" verheißt, dass es "sogar sehr erwünscht" sei, wenn Kinder "verkleidet kommen". Der Wiener Neustädter Magistrat ließ dazu am Freitag wissen, dass ein Kinderfaschingsumzugs genauso wie jede andere Veranstaltung aufgrund der geltenden 4. Covid-19-Notmaßnahmenverordnung "nicht zulässig" sei.
Der Landesverband Niederösterreich des Bundes Österreichischer Faschingsgilden hat indes festgestellt, "mit absoluten Unverständnis Kenntnis von dem angekündigten Ereignis in Wiener Neustadt" zu nehmen. Präsident Alfred Kamleitner wies in einem Schreiben "Aufforderungen von Querdenkern und ähnlichen Gruppen" zurück, einen "Faschings-Demo-Umzugs-Spaziergang" durchzuführen, um gegen die staatlichen und behördlichen Maßnahmen zum Schutz gegen das Virus zu demonstrieren. Betont wurde, "dass es zwischen Idiotie und Narrheit einen ganz wesentlichen Unterschied gibt". Eine Demo unter dem Deckmantel eines schönen Brauchtums als "Faschingsumzug" zu deklarieren, Kinder mit ihrer Teilnahme zu instrumentalisieren und sie bewusst als Mittel zum machtpolitischen Zweck aufzufordern, sei "schlichtweg eine Frechheit".