Der Schulstart im Herbst naht – Opposition und Lehrer drängen auf einen „Masterplan“.
In knapp einem Monat geht die Schule wieder los. Doch wie soll der Alltag für Schüler, Lehrer und Eltern in Zeiten der Corona-Pandemie im neuen Semester aussehen? Darauf hat das Bildungsministerium zum Ärger von Lehrervertretern und Opposition noch immer keine endgültige Antwort geliefert.
Dem Vernehmen nach sollen die Klassen im Vollbetrieb starten. Der Schichtbetrieb, mit dem man während des Höhepunkts der Coronakrise die Schulen ausdünnen wollte, wird im September wohl nicht fortgeführt.
Planungssicherheit
Doch was, wenn es zu einem Corona-Ausbruch kommt? Notfallplan gibt es dafür noch nicht, der hängt freilich auch an der vom Gesundheitsministerium noch nicht fertig ausgearbeiteten Corona-Ampel. Den Lehrern geht das entschieden zu langsam: Gewerkschaftsboss Paul Kimberger fordert einen Masterplan, der alle Szenarien bis hin zum Lockdown umfassen soll. Auch SPÖ und Neos kritisieren, dass ein Gesamtkonzept für das kommende Schuljahr derzeit noch fehle. Es brauche Planungssicherheit für die Eltern und Lehrer. „Das Bildungsministerium darf die Fehler der letzten Monate nicht wiederholen und die Familien und Lehrer ohne klare Vorgaben und Prozesse alleine lassen“, meint Ex-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ).
Unter Hochdruck
„Ich kann versichern, dass wir derzeit sehr intensiv an einem Konzept für den Herbst arbeiten“, erklärt Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) dazu auf ÖSTERREICH-Anfrage. Dann soll auch feststehen, welche Fächer (Stichwort: Turnen und Musik) unterrichtet werden, wie das Vorgehen bei Infektionsfällen an Schulen aussieht und wie eventuell notwendiges „Home-Learning“ künftig aussehen soll.
Faßmann wolle jedenfalls großflächige Schulschließungen vermeiden. Schließlich hätte sich bereits gezeigt, dass Kinder nicht die „Superspreader“ seien, als die sie anfangs bezeichnet wurden.