Coronavirus

Französischer Ärzteverband geht gegen umstrittenen Virologen Raoult vor

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Mediziner Raoult eckt mit Werbung für Hydroxychloroquin an - Infektionszahlen stiegen inzwischen wieder auf über 7.000.

Paris. In Frankreich hat ein Ärzteverband Berufsbeschwerde gegen den führenden Virologen Didier Raoult eingelegt. In der Corona-Pandemie bewerbe der Medizinprofessor aus Marseille das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin ohne jeden wissenschaftlichen Nachweis einer Wirksamkeit, kritisierte der Verband der Fachärzte für Infektionskrankheiten nach Angaben vom Donnerstag.
 
Er reichte deshalb Beschwerde gegen Raoult bei der regionalen Ärztevereinigung ein, die über mögliche Sanktionen entscheiden muss. Seit Anfang der Corona-Krise verabreicht Raoult seinen Patienten Hydroxychloroquin und hat damit nach eigenen Angaben gute Erfolge erzielt. Er legte Ende Juni eine Studie dazu vor, die bei vielen Forschern aber wegen ihrer Methoden auf massive Kritik stößt. Auch US-Präsident Donald Trump befürwortet das umstrittene Mittel.
 
In Marseille waren die Corona-Infektionszahlen zuletzt massiv angestiegen, ebenso wie in Paris und anderen Großstädten. Landesweit wurden am Mittwoch zum zweiten Mal seit Mitte August mehr als 7.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten stieg auf 446.
 
In den vergangenen Wochen wurde in Frankreich mehrfach die Zahl von mehr als 50.00 neuen Corona-Fällen pro Tag überschritten. Das Land ist mit mehr als 30.600 Todesfällen eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas.
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