Donauinselfest, GTI-Treffen und Fress-Party: Das Wochenende ist gespickt mit potenziellen Superspread-Events.
Ab morgen ist das Party- und Eventgeschehen durch die verschärften Covid-Maßnahmen in Österreich wieder stark eingeschränkt (siehe Seite 5). Zuvor allerdings, so scheint es, wird noch einmal ordentlich die Sau rausgelassen, wenn der Ausdruck gestattet sei. In ganz Österreich finden an diesem Wochenende Events statt, als gäbe es kein Corona. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass die Show weitergehen muss. Allerdings besteht noch immer die Gefahr eines zweiten Lockdowns und dann hebt das große Jammern wieder an.
GTI-Treffen
Wo spielt es sich denn nun vorrangig ab an diesem Wochenende? Einer der Hotspots ist mit Sicherheit die gesamte Region um den Wörthersee, wo schon seit Tagen das inoffizielle GTI-Treffen stattfindet. Tausende Fans feiern ausgelassen, liefern sich Straßenrennen und treiben mit massiver Lärmbelästigung die Anrainer auf die Palmen. Der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, spricht von „schlimmen Zuständen“. Alle fünf Minuten gebe es eine Anzeige.
Donauinselfest
Die steigenden Corona-Zahlen tun auch dem großen Finale des Donauinselfests, das gestern gestartet ist und noch heute bis zum späten Abend andauert, keinen Abbruch. Allerdings findet keine unkontrollierte Virus-Party statt. Es ist nur eine eingeschränkte Besucheranzahl zugelassen, die Karten wurden verlost, es darf bei den Konzerten nur gesessen werden, Alkohol wird keiner ausgeschenkt.
Bei der Genuss-Messe im Wiener Kürsalon Hübner hingegen spielt der Alkohol eine bedeutende Rolle. Neben Spitzenköchen und Top-Produzenten bieten seit gestern und auch heute den ganzen Tag rund 80 Winzer ihre Spezialitäten zur Verkostung dar.
„Private Partys“
Im Klub-Sektor werden die Restriktionen recht freizügig interpretiert. Das offizielle Partyende wird durch die Deklaration der Veranstaltung als „private Feier“ umgangen. Eine Praxis, die nicht nur der Promi-Gastronom Martin Ho anwendet.
Corona killt auch die Ball-Saison
Die Wiener Ballsaison ist aufgrund der Coronapandemie geplatzt: Das Komitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle entschied bei einem Sondertreffen, dass die Veranstaltungen unter den gegebenen Umständen nicht durchgeführt werden können. „Alles andere als eine Absage wäre unverantwortlich“, sagte eine Sprecherin der APA.
Betroffen sind unter anderem der Ärzteball, der Juristenball, der Ball der Offiziere, der Concordiaball sowie der Ball der Pharmacie. Bereits im Vorfeld wurden der Wiener Rotkreuzball, der Jägerball und der Niederösterreichische Bauernbundball abgesagt.
Zittern. Spannend bleibt zurzeit aber noch die Frage nach den beiden hochkarätigsten Bällen der Saison. Am 21. Jänner steht (noch) der Philharmonikerball im Musikverein am Programm und auch der Wiener Opernball am 11. Februar ist noch geplant. Die Aussichten für beide Events sind allerdings nicht allzu rosig.
ABGESAGT:
13. 11. 20: Wiener Rotkreuzball
31. 12. 20: Silvesterball/Hofburg
09. 01. 21: NÖ Bauernbundball
16. 01. 21: Ball der Pharmacie
15. 01. 21: Ball der Offiziere
25. 01. 21: Jägerball
30. 01. 21: Ärzteball
13. 02. 21: Juristenball
17. 09. 21: Concordiaball (verschoben)