Coronavirus

Italiens Sozialdemokraten fordern Impfpflicht

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Debatte über stärkere Restriktionen für Nicht-Geimpfte.

Österreichs Beschluss, ab dem 1. Februar die Impfpflicht einzuführen, sorgt auch in Italien für Debatten. Die Sozialdemokraten (PD), die drittstärkste Regierungspartei, sprechen sich für die Einführung einer Impfpflicht nach österreichischem Vorbild in Italien aus.

"Österreich ist das erste Land in Europa, das die Impfpflicht eingeführt hat. Auch in Italien sollte eine Pflichtimpfung zum Schutz vor dem Virus notwendig sein. Heute ist die Zeit zum Handeln", so Paola De Micheli, Abgeordnete der Demokratischen Partei.

"Wir können es uns nicht leisten, das Land zu blockieren. Das Einzige, was uns Sicherheit gibt, ist die Pflichtimpfung, ein Weg, über den wir den Mut haben müssen, ernsthaft nachzudenken", sagte Industriellenchef Carlo Bonomi, der im Namen der Unternehmer einen neuen Lockdown ausschließt.

Die Regierung von Premier Mario Draghi überlegt einen sogenannten "Super Green pass". Damit sollen Nicht-Geimpfte aus Lokalen, Skipisten und Fitnesszentren ausgeschlossen werden. Ein Schnelltest würde dann nicht mehr für den Zutritt gültig sein, berichtete der Minister für die öffentliche Verwaltung, Renato Brunetta, in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Samstagsausgabe).

Die Dauer des Grünen Passes soll für geimpfte Personen ab Anfang Dezember von zwölf auf neun Monate verkürzt werden, erwägt die Regierung. Damit sollen die Bürger zur dritten Dosis motiviert werden. Die Regierung denkt auch an eine obligatorische Impfung für bestimmte Berufskategorien, vor allem für diejenigen, die in Kontakt mit der Öffentlichkeit sind: Polizisten, Angestellte der öffentlichen Verwaltung und Lehrer.

Der Koordinator des Wissenschaftlich-Technischen Ausschusses, Franco LocatellI, der das Gesundheitsministerium berät, bestätigte, dass das Thema der Impfpflicht offen sei. "Italien hat eine der günstigsten Situationen in ganz Europa, aber die Ansteckungszahlen erfordern Aufmerksamkeit und müssen mit allen notwendigen Sicherheitsvorkehrungen bewertet werden", betonte Locatelli. Daher sollten unter den Maßnahmen, die umgesetzt werden könnten, "Formen der obligatorischen Impfung für bestimmte Berufsgruppen" sein. Die Impfpflicht für alle bezeichnete Locatelli als "eine extreme Option".

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