Coronavirus

Italiens Wuhan Codogno ist coronafrei

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Erstmals seit Februar 2020 meldet die lombardische Kleinstadt keine Infizierten. 

Die lombardische Kleinstadt Codogno, in der am 20. Februar 2020 der erste Covid-19-Infizierte Italiens gemeldet worden war, ist coronafrei. In der 50.000-Einwohner-Gemeinde südlich von Mailand, die auch als erste Stadt Italiens zur Sperrzone erklärt worden war, drei Wochen bevor im ganzen Land die Ausgangssperre verhängt wurde, gab es am Dienstag erstmals seit Februar 2020 keinen neuen Corona-Fall.

 "Erstmals seit diesem schrecklichen 20. Februar 2020 hat Codogno keine Infizierten unter seinen Einwohnern. Das ist ein wichtiges Ziel und ein wichtiger Schritt in Richtung Rückkehr zur Normalität. 63 Prozent der Bevölkerung sind inzwischen geimpft", erläuterte der Bürgermeister von Codogno, Francesco Passerini.

"Patient 1"

Der Albtraum begann für Codogno am 20. Februar 2020, als der "Patient 1", Mattia Maestri, positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde. Damals war noch niemand in Europa offiziell an Covid-19 erkrankt. Die Erkrankung des 38-jährigen, sportlichen Managers, der mehrere Tage mit dem Tod kämpfte, weckte bei den Ärzten erstmals den Verdacht, dass er sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben könnte. Diese Entdeckung rettete vielen Menschen das Leben.

Einer 38-jährigen Anästhesistin im Krankenhaus von Codogno, Annalisa Malara, verdankt Italien, dass die Infektion erkannt wurde - als in Europa noch niemand an Corona dachte. Malara beharrte darauf, den Patienten mit einer auffällig schweren Lungenentzündung zu testen. 20 Tage verbrachte der sportliche Manager im Koma. Er hatte keinerlei Kontakte zu China und bis heute ist unklar, wie er sich mit dem Coronavirus angesteckt haben könnte. Die Anästhesistin wurde wegen ihrer Verdienste von Staatspräsident Sergio Mattarella ausgezeichnet.

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