In Niederösterreich und Kärnten wird angesichts hoher Corona-Zahlen ab Mittwoch die FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet.
Die Kärntner Landesregierung hat am Montag die Corona-Maßnahmen verschärft. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erklärte am Nachmittag bei einer Pressekonferenz, dass es praktisch überall eine Maskenpflicht geben werde. Die entsprechende Sitzung sei noch im Gange, daher könnten noch einige Dinge dazukommen, so Kaiser. Die Maßnahmen der Bundesregierung seien die "Unterkante", man müsse mehr tun, um die Kontakte zu reduzieren. Die Maßnahmen treten am Freitag in Kraft.
Ausweitung der Maskenpflicht
Das Tragen einer FFP2-Maske werde auch "am Ort der beruflichen Tätigkeit" vorgeschrieben, wenn nicht "sonstige geeignete Maßnahmen" zur Vermeidung von Infektionen ergriffen werden können. Im Bereich der körpernahen Dienstleistungen wird die Maskenpflicht auch auf die Mitarbeiter ausgeweitet. In Lokalen sind Konsumationen nur noch am Sitzplatz erlaubt, beim Aufstehen gilt Maskenpflicht, wie auch in Hotels, wo in allen allgemein zugänglichen Bereichen Masken zu tragen sind.
In den Bereichen Kultur und Freizeit kommt die Maskenpflicht für Kunden, Ausnahmen soll es laut Kaiser nur für den Nassbereich bzw. bei Bedienung eines Fitnessgeräts geben. Bei Zusammenkünften, egal ob drinnen oder im Freien, muss ebenso Maske getragen werden wie auf Märkten und Gelegenheitsmärkten oder etwa in Reisebussen.
Contact Tracing
Man habe das Contact Tracing bereits personell aufgestockt, sagte Kaiser. Am Dienstag werde er beim Bundesheer um weitere Unterstützung ansuchen. Sollte zu wenig Personal da sein, werde man bei Bedarf auf Milizsoldaten zurückgreifen. Gleichzeitig plane man gemeinsam mit den 132 Gemeinden einen positiven Wettbewerb zur Impfung unter dem Motto "Kärntens Gemeinden impfen", kündigte der Landeshauptmann an. Auch Ärzte und Gesundheitsberufe sollen eingebunden werden.
Kaiser betonte, die ÖVP als Koalitionspartner trage die Entscheidungen mit, Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sei in der noch laufenden Sitzung geblieben. "Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei", meinte er zu den Verschärfungen. Er wies darauf hin, dass es am 1. November 115 Coronapatienten in den Spitälern gegeben habe, eine Woche später 158, am Montag seien es bereits 225. Diese Entwicklung sei zum Glück noch nicht auf den Intensivstationen angekommen, aber auch dort rechne man mit steigenden Zahlen.
Details in NÖ noch nicht fixiert
Das wurde am Montag von LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) per Aussendung mitgeteilt. Gleichzeitig wurde betont, dass die Details noch in Ausarbeitung seien. Auf APA-Nachfrage hieß es am Nachmittag aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin, dass Juristen aktuell an der neuen Regelung arbeiten würden.
Angekündigt wurde außerdem, dass die Corona-Schutzimpfung für Kinder unter zwölf Jahren "unverzüglich nach Zulassungsfreigabe" durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA sowie das Nationale Impfgremium (NIG) erfolgen werde. Im Bereich der Landesverwaltung wird künftig wieder verstärkt auf Home Office gesetzt. "Damit wollen wir einen weiteren Beitrag zur Kontaktreduzierung leisten und als Vorbild für andere Bereiche agieren, um die Infektionsgefahr zu reduzieren", wurden Pernkopf und Königsberger-Ludwig zitiert.