Spanien zählt zu einem der weltweiten Hotspots der Coronavirus-Pandemie. Doch ein kleines Dorf schafft es das Virus fernzuhalten.
Wie ein kleines gallisches Dorf schottet sich die Gemeinde Zahara de la Sierra in Spanien vor der Corornavirus-Pandemie ab. Trotz über 100.000 Fälle im Staat und über 10.000 Tote hat der 1.200-Einwohner-Ort, eine Stunde von Sevilla entfernt, keinen einzigen bestätigten Corona-Fall. "Es sind schon zwei Wochen vergangen und ich glaube das ist ein gutes Zeichen", sagt der Bürgermeister Santiago Galván gegenüber CNN. Der 40-jährige Ortschef reagierte aber auch prompt. Kurz nach Ausbruch des Virus in Spanien schloss er vier der fünf Zugänge der Stadt auf dem Hügel in der Landschaft Andalusiens. Den einzigen noch offenen Zugang besetzte er mit einem Polizisten, der die Ankömmlinge kontrolliert. Zwei weitere Männer in Schutzkleidung desinfizieren nicht nur die bekannten Olivenbüsche, sondern auch jedes Auto, das in die Gemeinde will. "Es gibt keinen Wagen, der durch den Checkpoint fährt, der nicht desinfiziert wird", sagt Galván. Touristen aus Frankreich und Deutschland schickte er weg.
Zudem werden jeden Montag und Donnerstag mit Hilfe einer Gruppe von 10 Menschen alle Straßen und Plätze, sowie Fassaden der Stadt desinfiziert. Ein lokaler Bauer wurde eingespannt das Mittel mit seinem Traktor zu verteilen. Eine ortsansässige Geschäftsfrau ist dafür verantwortlich Essens- & Medikamenten-Lieferungen zu machen, damit so wenig Menschen wie möglich auf den Straßen sind. Um die lokalen Unternehmen zu unterstützen, hat sich die Stadt bereit erklärt die Kosten für Miete, Strom und Gas während dem Zeitraum des Ausnahmezustands zu übernehmen.
Die drastischen Maßnahmen und die konsequente Abschottung sollte vor allem dem Schutz der Älteren dienen. Immerhin sind rund ein Viertel aller Einwohner Zaharas über 65. Über 30 Menschen leben in einem Altersheim. Und so hat es Zahara geschafft, sich abzuschotten und den Virus vorerst noch fernzuhalten.