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Coronavirus

Krimi um Zulassung von AstraZeneca-Impfstoff

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Noch immer ist völlig offen, ob der Corona-Impfstoff auch für Über-65-Jährige zugelassen wird.

Knapp ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie steht die Zulassung eines dritten Impfstoffes in der EU kurz bevor. Die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) trifft am Freitag eine Vorentscheidung über die Zulassung des Wirkstoffes des schwedisch-britischen Pharmakonzerns AstraZeneca. Die Empfehlung für eine bedingte Marktzulassung gilt als sicher. Allerdings war offen, ob die Experten den Impfstoff auch für Personen über 65 Jahre empfehlen werden.
 
Die EU-Kommission muss der Zulassung danach noch zustimmen. Das aber gilt als Formsache. Bisher sind in der EU nur die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Ungeklärt ist noch immer, wie viele Impfdosen von AstraZeneca geliefert werden können. Im Streit mit der EU-Kommission beruft sich das Unternehmen auf Produktionsprobleme. In Großbritannien wird das Präparat bereits seit Jänner eingesetzt.
 

Impfstreit

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen pochte unterdessen auf mehr Impfstofflieferungen. "Es gibt verbindliche Bestellungen und der Vertrag ist glasklar", sagte sie am Freitag im Deutschlandfunk. Darin würden ganz klare Liefermengen für das erste, zweite und dritte Quartal genannt und die Produktionsstandorte dafür.
 
Das Unternehmen habe für die drastische Reduzierung der Liefermenge keinen nachvollziehbaren Grund angegeben und müsse seine Lieferverpflichtungen erfüllen. Deswegen sei es auch wichtig, dass der Vertrag öffentlich gemacht werde. Dies solle noch am Freitag geschehen. Bei einem solchen Projekt seien Startschwierigkeiten verständlich, sagte von der Leyen. Sie fordere aber Transparenz und eine plausible Erklärung. Dann könne man auch gemeinsam an der Lösung dieser Probleme arbeiten.
 

Zulassung für Senioren

Der Präsident des deutschen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, rechnete am Freitag damit, dass die EMA den Impfstoff von AstraZeneca ohne Altersbegrenzung zulassen wird. Cichutek räumt bei einer Pressekonferenz in Berlin allerdings ein, dass die Datenlage bei Älteren etwas schwächer sei. Dennoch werde der Impfstoff auf der Grundlage zugelassen, da der Nutzen größer sei als die Risiken.
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