Coronavirus

Kroatien denkt über 'Touristen-Korridor' nach

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Kroatien will trotz der Coronakrise Touristen in diesem Sommer den Urlaub in dem Land möglich machen

Wir haben schon mit Tschechien besprochen, dass sie ihre Vorschläge machen und wir unsere", sagte Tourismusminister Gari Cappelli am Dienstag dem staatlichen Radiosender HRT.
 
Eine Initiative zur Schaffung von "Tourismus-Korridoren" nach Kroatien war Anfang des Monats von tschechischen Reiseveranstaltern ins Leben gerufen worden. Wie lokale Medien berichteten, müssten tschechische Touristen, die ihren Sommerurlaub in Kroatien verbringen wollen, einen Nachweis erbringen, dass sie nicht mit dem Coronavirus infiziert sind. Dann könnten sie per Flugzeug oder mit dem Auto nach Kroatien reisen.
 

Wirtschaftliche Bedeutung

"Wir sind abhängig von ausländischen Touristen", sagte Tourismusminister Cappelli. Diese machten 90 Prozent des Gesamttourismus im Land aus.
 
Der kroatische Regierungschef Andrej Plenkovic hatte vergangene Woche im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, dass er sich mit seinem tschechischen Amtskollegen Andrej Babis darauf verständigt habe, dass die Tourismusminister beider Länder ein "akzeptables Modell für die Einreise tschechischer Touristen in dieser Saison" erarbeiten sollten. Ein ähnliches Modell solle dann womöglich auch für österreichische und ungarische Touristen gelten, berichteten lokale Medien.
 
Die kroatischen Gesundheitsbehörden äußerten sich indes zurückhaltend und erklärten, dass Einreisen von Touristen aus Ländern mit mehr Corona-Fällen als Kroatien nicht erlaubt würden.
 
Das 4,2-Millionen-Einwohner-Land Kroatien hatte erst jüngst seine Corona-Einschränkungen, die im März verhängt worden waren, bis zum 4. Mai verlängert. Demnach sind alle öffentlichen Versammlungen verboten. Ebenso sind alle Geschäfte bis auf Lebensmittelläden, Apotheken und Tankstellen geschlossen. Bisher wurden 1.881 Corona-Infektionsfälle in Kroatien gezählt, darunter 47 Todesfälle.
 
Insbesondere die kroatische Tourismusbranche, die rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht, wird durch die Corona-Pandemie hart getroffen. Im vergangenem Jahr kamen rund 20 Millionen Touristen ins Land, vor allem an die Adriaküste. Unter ihnen waren über 700.000 Tschechen.
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