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Coronavirus

Lockdown beenden: Doskozil rechnet mit Regierung ab

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Burgenlands Landeshauptmann Doskozil rechnet mit einem "Plan B aus der Pandemie" mit der Corona-Politik der Regierung ab und legt ein Öffnungskonzept vor.

Auf Facebook rechnet Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit der Regierung ab: "Die bisherige Corona-Politik ist gescheitert".

"Die Bevölkerung hat genug von den ewigen Lockdowns. Existenzen werden vernichtet und immer mehr Menschen, quer durch die Generationen, leiden deshalb unter schweren psychischen und physischen Problemen", wettert Doskozil in seiner Ansprache und warnt vor weiteren Lockdowns. Gleichzeitig legt er einen "Plan B" vor, wie es Österreich jetzt aus der Krise schaffen kann - inklusive Öffnungsplan. Da es in absehbarer Zeit nicht gelingen werde, das Virus zu besiegen, benötige es einen "lebbaren Weg": "Die Gesellschaft braucht Normalität. Das geht nur, wenn wir das Testangebot massiv ausbauen. Getestet ins Lokal gehen, die Kinder in die Schule bringen, sich mit Freunden treffen, das ist eine viel bessere und wahrscheinlich auch gesündere Welt als die, in der wir gerade leben."

Der ZeroCovid-Weg sei für Doskozil ein "Irrweg". "Die Menschen können nicht mehr, die Zahlen sinken nicht mehr. Wenn man krampfhaft versucht, die Wirklichkeit an die eigenen Ideen anzupassen, scheitert immer die Idee." Auch gegen seine eigene Partei wettert der SPÖ-Politiker. Der Landeshauptmann gesteht ein, dass auch einige in seiner eigenen Partei "damit liebäugeln". Todesfälle und schwere Verläufe durch Corona könne man "leider nicht zur Gänze vermeiden", so Doskozil. "Wir können weder die totale Durchseuchung wollen noch den ständigen Lockdown. Wer die unzähligen Opfer der Dauer-Lockdowns ignoriert, nur um den Kurs nicht ändern zu müssen, handelt zynisch."

 

Corona ist die schwerste Zäsur unserer Gesellschaft seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Menschen leiden an der Krankheit und...

Gepostet von Hans Peter Doskozil am Freitag, 26. Februar 2021
 
Die Wirklichkeit könne man nicht schönreden, so Doskozil. "In der Politik ist es beliebt. Die SPÖ kennt das Problem seit Jahren aus der Migrationsdebatte." Der Unmut in der Bevölkerung würde dadurch jedoch nur größer werden. "Und wenn man das ignoriert, landet man in einer Situation wie in der Flüchtlingskrise 2015. Die Politik tut so lange so, als würde sich alles ausgehen, bis die Stimmung in der Bevölkerung kippt. Die Folgen spüren wir bis heute", wettert der Landeshauptmann.
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