Coronavirus

Eltern sollen Kinder nicht mehr in Kindergärten bringen

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Im Bezirk Hallein ist die Anzahl der Corona-Fälle explodiert. Nun werden Bewohner vor harte Probe gestellt.

Im Salzburger Bezirk Hallein rumort es gewaltig. Nach dem Hochzeits-Cluster in Kuchl mit gegenwärtig 63 Infektionen müssen sich mehr als 60.000 Bewohner den rigiden Anti-Corona-Maßnahmen beugen.

Die da wären: komplettes Veranstaltungsverbot, Besuchsverbote in Altersheimen, Betretungsverbot für Eltern in Kinderbetreuungseinrichtungen. Für Kuchl speziell gilt zudem auch eine Sperrstunde um 17 Uhr. Diese Maßnahmen sind vorerst bis 26. Oktober angesetzt. Bei vielen Menschen herrscht Unverständnis über die strengen Maßnahmen.

"Wir versuchen jetzt, die
 Zahlen runterzubringen"

Der Bürgermeister der Stadt Hallein etwa, Alexander Stangassinger, kritisiert, dass wegen eines Einzelfalles in Kuchl die Maßnahmen quer über den Bezirk gezogen werden.

Eltern dürfen ihre Kinder nicht einmal mehr in den Kindergarten begleiten. Sie müssen sich vor dem Gebäude von ihren Kleinen verabschieden, was regelmäßig zu Schreianfällen führt. Ein Umstand der Stangassinger besonders sauer aufstößt: „Viele Kinder sind noch in der Eingewöhnungsphase und da gibt es Dramen vor den Kindergärten.“

„Sitzen in einem Boot“

Der Bezirkshauptmann von Hallein, Helmut Fürst, verteidigt die Maßnahmen als „notwendig und maßvoll“ (siehe Interview). Auch der Bürgermeister des Corona-Hotspots Kuchl, Thomas Freylinger, bittet seine Amtskollegen und Bevölkerung via ÖSTERREICH um Verständnis: „Wir sitzen alle in einem Boot und besser, wir versuchen jetzt zwei Wochen, gemeinsam die Zahlen runterzubringen, als dass später noch härtere Maßnahmen getroffen werden müssen.“

Immerhin, so Freylinger, hätten sich in Kuchl mehrere Cluster gebildet, die sich über die Ortsgrenzen hinweg ausbreiten könnten.

Christian Zacharnik

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