Die vom Coronavirus schwer getroffene italienische Region verschärft die Maßnahmen weiter. Jetzt darf niemand mehr ohne Maske das Haus verlassen.
Als erste italienische Region führt die Lombardei eine Mundschutzpflicht für alle Bürger ein, die ihre Wohnung verlassen. Sollten die Menschen über keine Maske verfügen, müssen sie sich mit einem Schal, oder einem Tuch Nase und Mund bedecken, hieß es in einem Erlass der lombardischen Regierung, die am Sonntag in Kraft tritt.
Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte müssen Kunden Wegwerfhandschuhe und Desinfizierungsmittel zur Verfügung stellen. Blumenhändler dürfen offen halten. Sport darf nur in einem Umfeld von 200 Metern von der eigenen Wohnung betrieben werden. Hundebesitzer dürfen nur im Umkreis von 200 Meter von der eigenen Wohnung mit ihrem Vierbeiner spazieren gehen, geht aus dem Erlass hervor.
In der norditalienischen Region Venetien gelten seit Samstag noch rigorosere Maßnahmen zur Eingrenzung der Corona-Pandemie. Vorgesehen sind Neuerungen wie die Schließung der Supermärkte am Sonntag. In Supermärkten dürfen Kunden nur dann einkaufen, wenn sie Schutzmaske und Handschuhe tragen.
Erstmals seit gut einem Monat ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Intensivpatienten in Italien gesunken. 3.994 Menschen würden derzeit auf Intensivstationen behandelt, 74 weniger als am Vortag, sagte Zivilschutz-Chef Angelo Borrelli am Samstag. "Das sind sehr wichtige Neuigkeiten, denn das verschafft unseren Krankenhäusern eine Atempause", sagte Borrelli. In der besonders schwer betroffenen Region Lombardei konnten demnach etwa 50 Patienten die Intensivstation verlassen.