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Coronavirus

Masken-Pflicht: Aktion scharf

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Corona-Alarm in den Öffis. Vor Tagen noch waren bis zu 10 % der Passagiere Maskensünder.

Kontrolle. 127 Tage nach Beginn der Corona-Krise startete erst gestern eine Aktion scharf gegen Maskensünder in den öffentlichen Verkehrsbetrieben.
Hintergrund: Noch immer ignorieren zu viele die Anti-Virus-Maßnahmen. Kaum eine Fahrt mit Bus, Straßenbahn oder U-Bahn, bei der nicht zumindest eine Person „oben ohne“ anzutreffen ist. Für die ÖBB sind bundesweit jetzt 600 Zugbegleiter unterwegs, in den Schnellbahnen gibt es eigene Kontrollteams. 
 

40 Euro Strafe: Eine Frau bleibt völlig uneinsichtig

Lokalaugenschein von ÖSTERREICH in der Schnellbahn. Die Diskussion um die Ausweitung der Maskenpflicht hat wohl das Bewusstsein geschärft. „Mich stört die Maske, es ist heiß, aber ich halte mich daran, so lange bin ich ja nicht in der Bahn“, sagt etwa Selina S. (22) zu unserer Reporterin. Fast alle tragen in den Zügen eine Maske. Lediglich eine Frau, die nicht einsichtig ist, wird bestraft. 40 Euro muss sie zahlen.
 

Vier Anzeigen pro Tag in den Wiener Linien

Streng. Schauplatzwechsel in den Untergrund. In der U-Bahn wird bereits seit Anfang Juli streng kontrolliert. 120 Mitarbeiter sind dafür abgestellt. Schon 19.500 Mal wurden Passagiere in den Wiener Linien ermahnt. 88 Strafen (hier sind es 50 Euro) wurden ausgesprochen – also etwas mehr als vier pro Tag. Vor einigen Tagen schon erklärte Sprecherin Lisa Schmid ÖSTERREICH: „Wir mussten die Kontrollen verschärfen, es ist wichtig, sich selbst und die anderen Fahrgäste zu schützen.“
 
10 % ohne. Aus den anderen Bundesländern sind noch keine Zahlen verfügbar. Fakt ist: Seit gestern gilt auch in Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark die Aktion scharf. 
Fazit unserer Reporter in Graz: „Alle sind brav geworden.“ Vorige Woche sagten die Verkehrsbetriebe noch: 10 Prozent der Fahrgäste verzichten auf eine Maske.
 

Pro und Kontra zur Maskenpflicht

Robert Misik: "Das hat was Unlogisches"

Robert Misik
© TZOE/Artner

Klubs & Co.: „Problem mit der Maskenpflicht im Supermarkt ist, dass das Hauptinfektionsgeschehen wohl doch ganz woanders ist: in Firmen, Familien und Klubs. Ich bin nicht dagegen, aber es hat was Unlogisches.“

 

S. Bohrn-Mena: "Müssen hier Beitrag leisten"

Bohnr Mena
© oe24.TV
 
Gejammer: „Ich kann das Gejammer nicht nachvollziehen. Solange wir keinen Impfstoff haben, müssen wir damit leben, dass wir diesen bescheidenen Beitrag leisten müssen, um die Ausbreitung zu verlangsamen.“
 

Gerald Grosz: "Trage bewusst keine Maske"

grosz
© Michelle Pauty/TZ ÖSTERREICH
 
Protest: „Man müsste schon mit der Lupe eine Covid-19-Virenschleuder suchen. Nichtsdestotrotz wird uns der türkisfarbene Maulkorb wieder aufgezwungen. Ich werde bewusst keine Maske tragen.“
 

Marcus Franz: "Alles wird mit Maske erklärt"

Masken-Pflicht: Aktion scharf
© oe24
× Masken-Pflicht: Aktion scharf
 
Lockerung: „Man ist jetzt natürlich dahintergekommen, dass man alles, was passiert, mit der Maske erklären kann. Steigende Infektionszahlen? Zu wenig Masken! Sinkende Zahlen? Super, Maske wirkt!“
 

Masken-Comeback erneut von Regierung verschoben

Heute will die Regierung bekannt geben, wo die Maskenpflicht wieder eingeführt wird. Maske rauf, Maske runter, Maske wieder rauf. Was künftig in Sachen Mund-Nasen-Schutz gelten soll, darüber wollte die Regierung eigentlich schon am Sonntag Klarheit schaffen. Der EU-Gipfel, der sich übers Wochenende in die Länge zog (siehe Seite 8), verschob die Entscheidung über die Coronamaßnahme gleich zwei Mal: Eine für Montag angekündigte Pressekonferenz der türkis-grünen Regierungsspitze wurde schließlich auf heute vertagt.

SP verärgert: "Alle warten, bis Kurz wieder zurück ist"

Grund ist der volle Terminkalender des Kanzlers – er sollte noch bis Montagabend in Brüssel ­weilen. Um die Details der Corona-Verschärfungen zu besprechen, sei aber noch unbedingt ein persönliches Gespräch der zuständigen Regierungsmitglieder notwendig, hieß es aus dem Bundeskanzleramt zu ÖSTERREICH. Schließlich geht es bei dem heutigen Treffen nicht nur um die Wiedereinführung der Maskenpflicht, sondern etwa auch darum, wie man die geplante Corona-Ampel schneller umsetzen könne.
 
Supermärkte. Fix ist, dass wir die Masken bald wieder aufsetzen. Offen ist dem Vernehmen nach noch, wo überall: Mit ziemlicher Sicherheit in Supermärkten, zumindest gesprochen wird aber auch über eine MNS-Pflicht im Handel, in Gotteshäusern und in der Gastronomie.
 
Kritik am erneuten Aufschub der Masken-Entscheidung kommt von der SPÖ: „Die Bevölkerung muss jetzt warten, bis der Kanzler wieder im Land ist“, weil Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Maskenpflicht nicht alleine verkünden dürfe, ärgerte sich SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher.
 
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