Todesfälle in Pflegeheimen und Privathaushalten aus England und Wales kamen hinzu.
London. In Großbritannien gibt es deutlich mehr Coronavirus-Todesfälle als bisher angenommen. Die Regierung änderte die Daten. Laut Medien, wurden nun unter anderem Tote aus Alten- und Pflegeheimen hinzugezählt. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 26.097 – gestern waren es noch 21.678. Das ergibt nun eine Steigerung um mehr als 4400.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte, dass man so viel Transparenz wie möglich herstellen wolle. Er zeigte in einem Statement eine Grafik, in der Großbritannien sogar die höchste Sterberate in Europa hat. Die meisten Todesfälle hat das Königreich auch nach der neuen Berechnung nicht. Die gibt es europaweit immer noch in Italien mit inzwischen mehr als 27.000.
Die konservative Regierung von Premierminister Boris Johnson steht seit Wochen wegen ihrer Reaktion auf die Pandemie in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, viel zu lange mit den Maßnahmen zur Eindämmung gewartet zu haben. Zudem fehlt es an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch das Ziel, bis Ende April jeden Tag 100.000 Menschen zu testen, dürfte nicht mehr zu schaffen sein. Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat. Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind weiterhin hoch. Bis Dienstagabend wurden 765 neue Todesfälle registriert.