Coronavirus

Mehrere hundert Tote im Iran

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Hartnäckige "Fake News" verbreiten sich im Iran und stellen Methanol als Medizin gegen das Coronavirus dar. Traurige Bilanz laut einem Arzt: Knapp 500 Todesopfer und fast 3.000 erkrankte Menschen. 

Seit Wochen kursieren Fake News in Iran, die nun zu fatalen Folgen geführt haben. Medienberichten zufolge sind mittlerweile 300 Menschen nach der Einnahme von giftigem Methanol verstorben und mehr als 1.000 Personen erkrankt. Ein iranischer Arzt geht aber von noch mehr Todesopfern und Erkrankten aus. Dies berichtet die britische Zeitung "Metro". 

Dunkelziffer höher

Erst letzte Woche wurde bekannt, dass ein 5-jähriger Junge im Iran erblindet ist, nachdem seine Eltern ihm Methanol zu trinken gegeben haben. Die Eltern taten dies in guter Absicht. Sie nahmen an, dass Methanol ihn vor dem Virus schützen könnte. In einem iranischen Krankenhaus kämpfen Mediziner um sein Leben.

Grundsätzlich ist in der Islamischen Republik das Trinken von Alkohol verboten. Doch Teile der Bevölkerung haben nur ein geringes Vertrauen in das Regime. Die Kombination aus Angst vor dem Virus, Falschinformationen in diversen Social-Media-Kanälen und eine geringe Allgemeinbildung ließen den Konsum von Getränken mit Methanol steigen. Laut "Metro" hat nun ein iranischer Arzt, der das iranische Gesundheitsministerium berät, Zweifel an den bisherigen Zahlen geäußert. Seiner Auffassung nach habe das Land rund 480 Todesopfer zu beklagen. Mehr als 2.850 Menschen wurden durch Methanol-Getränke vergiftet.

Fake News als Ursache

Geschichten über gefälschte Heilmittel gegen Coronaviren haben sich im Iran verbreitet, wo die Menschen der Regierung zutiefst misstrauisch gegenüberstehen. Die Krise wurde zu Beginn tagelang heruntergespielt. Laut iranischen Social-Media-Berichten habe ein britischer Schullehrer ein Mittel gegen das Coronavirus gefunden, indem er Whisky mit Honig und Methanol gemischt habe. Diese Botschaft glaubten fälschlicherweise mehrere tausend Menschen. 

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