Coronavirus

Noch immer weit unter 4.000 Corona-Tests pro Tag

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Meinungsforscherin: 'Was wurde eigentlich aus den von der Regierung angekündigten 15.000 Tests täglich?'

"Es wird gelingen, die Kapazitäten auf rund 15.000 pro Tag auszubauen, und auch durchzuführen, sofern wir die notwendigen Ressourcen erhalten", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 24. März - das war vor einer Woche. Doch statt Zunahme der Coronavirus-Tests, gab es tageweise sogar eine Abnahme der Test-Zahlen. 

Auch heute, am Mittwoch dem 1. April, liegt die Anzahl der getesteten Personen (3.519) auf das Coronavirus sogar weit unter den 4.000 die zunächst angepeilt waren. "Was ist los mit den Tests?", fragen sich nun viele Menschen, die in Ungewissheit leben müssen: "Habe ich das Virus oder nicht?" Das ist vor allem für das medizinische Personal von enormer Bedeutung.

"Was wurde eigentlich aus den von der Regierung angekündigten 15.000 Tests täglich?", schreibt nun eine Meinungsforscherin Eva Zeglovits auf Twitter und spricht damit vielen aus der Seele. Zahlreiche Bürger leben in Ungewissheit, ob eine Ansteckung vorliegt und ob man jemand anderes anstecken könnte. Zu ihrem Tweet gibt Zeglovits zur Veranschaulichung die Test-Zahlen des Sozialministeriums in einer orf-Grafik.

 

 

Neos: Anzahl der Tests nehmen sogar ab

Bereits vergangene Woche kritisierten Neos, dass die Zahl der Testungen, statt der Erhöhung sogar abgenommen hat. Die Regierung hat Anfang der Woche einen massiven Ausbau der Coronavirus-Test auf 15.000 pro Tag in Österreich angekündigt. "Testen, testen, testen" verlautete Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag. Tatsächlich haben die Testzahlen diese Woche nicht zu, sondern abgenommen, wie die Neos berechnet haben. Demnach sank die Zahl der Test von 4.962 am Montag kontinuierlich auf 3.198 am Freitag, wie Neos am Samstag dem 28.3. schrieben. 

Rendi-Wagner fordert flächendeckende Tests

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fordert flächendeckende Tests, um Corona-Infizierte rascher identifizieren und isolieren zu können. Außerdem plädiert sie für eine zentrale Koordination der Beschaffung von Schutzausrüstung für alle Spitäler, aber auch für niedergelassene Ärzte.
 
"Je mehr Tests durchgeführt werden, desto besser die Kontrolle der Ausbreitung des Virus. Dazu müssen dringend alle freien Laborkapazitäten des Landes genutzt werden", argumentierte Rendi-Wagner gegenüber die APA die Forderung nach flächendeckenden Tests. Sie verwies auf Erfahrungen aus China und Südkorea, wo rigorose Testungen zu einer schnellen Isolierung führten, um eine Weiteransteckung zu verhindern. In beiden Ländern gebe es einen langsamen Rückgang der Erkrankungen.
 
Wegen seiner früheren Erfahrungen mit den Vorläufer-Viruserkrankungen SARS und MERS habe Südkorea genügend Kapazität für ausreichend Tests bereitgehalten. "Genau diese vielen Tests sind der Erfolgsschlüssel im Kampf gegen Corona."
 
Außerdem fordert die SPÖ-Vorsitzende eine zentrale Koordination der Verteilung von Schutzausrüstungen. "Vor allem das Gesundheitspersonal ist einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Um einen Kollaps des Gesundheitssystems zu vermeiden, müssen alle Hebel in Gang gesetzt werden, um Spitäler und niedergelassene Ärzte mit Schutzausrüstung auszustatten."
 
Das medizinische Personal müsse auch dringend informiert werden, ob und wann mehr Schutzausrüstung geliefert werden. Nur das schaffe Planungssicherheit für die Spitäler, damit genügend Kapazitäten auch zur notwendigen Bevorratung bereitgestellt werden können. "Man darf die Spitäler und Ärzte im niedergelassenen Bereich nicht alleine lassen", betonte Rendi-Wagner.
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