Coronavirus

Offener Brief an Schallenberg: Schüler fordern Distance Learning

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Am ersten Lockdowntag zeigen sich die Schulklassen fast so voll wie im Normalbetrieb. Schülervertreter, Lehrer, Eltern und Ärzte fordern nun ausnahmslos Distance Learning für alle.

Am ersten Lockdowntag zeigt der Lokalaugenschein an den Schulen: Die meisten Klassen sind fast voll. Laut Bildungsministerium besuchten in sieben Bundesländern in etwa drei Viertel der Kinder die Schule, in Salzburg waren es dagegen nur rund 50 Prozent und in Oberösterreich zwischen 60 und 70 Prozent. Tendenziell kamen an den Volksschulen in manchen Bundesländern weniger Kinder, an den Sekundarstufen waren überdurchschnittlich viele Kinder anwesend. 

Zur Erinnerung: Vorgesehen ist "Präsenzunterricht für all jene, die es benötigen". Es besteht aber ein Appell der Bundesregierung und der Landeshauptleute, Schüler zu Hause zu betreuen, "dort wo dies möglich ist". Es ist die erste Lockdown-Phase, in der die Schulen offen bleiben.

Eine Gruppe von Schülern, Ärzten und Wissenschaftlern, Lehrern und Eltern wenden sich nun in einem offenen Brief an Bundeskanzler Schallenberg, Bildungsminister Faßmann und Gesundheitsminister Mückstein und fordern "Distance Learning für alle". 

 "Es wäre dringend notwendig gewesen, Schulen dennoch (trotz der hohen Inzidenzen und der niedrigen Impfquote, Anm.)  zu einem sicheren Ort zu machen, um in weiterer Folge erneutes Distance Learning
verhindern zu können. Das ist nicht passiert. Im Gegenteil: Von vornherein war klar, dass die von Ihnen gesetzten Maßnahmen nicht ausreichen würden", heißt es im Brief an die Regierungsvertreter. Und weiter: "Sie haben sich geweigert, auf die Appelle von Schüler:innen, Wissenschaft und vielen mehr zu hören. Sie haben nicht aus der Vergangenheit gelernt und nahezu alle Fehler wiederholt."

Laut AGES haben sich in Österreich insgesamt rund 120.000 Pflichtschüler mit Covid angesteckt (Stand 19.11.). 52% dieser Infektionen haben seit Schulbeginn stattgefunden, erinnern die Schülervertreter. Sie fordern daher, dass tatsächlich auf Distance Learning umgestellt wird und die Schulen eine Betreuung anbieten. Außerdem wird eine Sonderbetreuungszeit für Eltern gefordert, um so viele Schüler wie möglich zuhause behalten zu können.

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