Coronavirus

Schock-Bericht: Bis zu 3 Millionen Corona-Tote in Afrika

Teilen

Das Coronavirus breitet sich rasant aus, Afrika ist eine tickende Zeitbombe.

Lange blieb es um Covid-19 in Afrika ruhig. Die Hoffnung war groß, dass die Krankheit den Kontinent nicht erreicht. Oder, dass sich das Virus Sars-CoV-2 im wärmeren Klima schwerer tut. Doch die Illusion ist zerbrochen. Inzwischen gibt es praktisch in jedem Land Infizierte, die Opferzahlen steigen rasant.
 

Bis zu 3 Millionen Tote

Die UN warnt nun in einem neuen Bericht vor einer riesigen Katastrophe auf dem Kontinent. Der Wirtschaftskommission für Afrika zufolge wird es mindestens 300.000 Tote geben, im schlimmsten Fall ist sogar mit 3 Millionen Corona-Toten in Afrika zu rechnen.  Die Anzahl der Todesopfer werde dabei daran abhängig sein, welche Maßnahmen die Länder ergreifen. 
 
Schock-Bericht: Bis zu 3 Millionen Corona-Tote in Afrika
© oe24
Schock-Bericht: Bis zu 3 Millionen Corona-Tote in Afrika
© oe24
Bisher sind die nordafrikanischen Staaten am meisten betroffen
 
 
Den Experten zufolge sei Afrika besonders anfällig für das Virus, weil 56 Prozent der Stadtbevölkerung in Elendsvierteln mit teils katastrophalen Hygienebedingungen leben. Home Office, social distancing, Hygiene: Was in vielen Teilen der Welt im Kampf gegen die Coronavirus-Krise propagiert wird, wird in Afrika zum Kampf gegen Windmühlen. Im Alltag ist für viele Afrikaner der Zugang zu fließendem Wasser ein mühseliges Unterfangen - ein regelmäßiges Händewaschen wird da illusorisch.
 
Coronavirus Afrika
© APA/AFP/MARCO LONGARI
× Coronavirus Afrika
 
Obwohl viele Länder mit weitreichenden und drastischen Maßnahmen versuchen, ihre Bevölkerung vor einer Infizierung zu schützen, reicht ihre Infrastruktur bei einer hohen Zahl von Erkrankten kaum aus. An allem fehlt es: Intensivbetten, Ärzte, Krankenschwestern, Atemgeräte. Malawi etwa hält nach Angaben des nationalen "Medical Journals" in seinen Hospitälern gerade einmal eine zweistellige Zahl von Notfallbetten vor für seine gut 18 Millionen Einwohner. Andere Länder wie Kamerun oder Kongo haben Konflikte auf ihrem Staatsgebiet, was die Gesundheitsvorsorge und die Aufklärung über das Virus schwierig werden lässt.
 
 

WHO: Afrika kann Epidemie noch eindämmen

Die UN befürchtet auch schlimme wirtschaftliche Folgen. Der Kontinent wird wohl in eine Rezession schlittern, heuer ist mit einem
Rückgang um rund 2 Prozent zu rechnen. Damit werden weitere Millionen Menschen in die Armut schlittern. 
 
Noch ist aber nicht alles verloren. Afrika kann nach Angaben eines hochrangigen WHO-Mitarbeiters der Pandemie noch Einhalt gebieten. "Wir glauben nicht, dass die Krankheit über den Punkt hinaus ist, wo sie nicht mehr eindämmt werden kann", sagt der Leiter des Notfallprogramms der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Mike Ryan, am Freitag.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.