''Was morgen im Hauptausschuss des Nationalrates als Verordnung behandelt und wohl auch beschlossen wird, ist ein weiterer massiver Anschlag auf die Branche'', sagte Hörl.
Innsbruck. Der Obmann des Fachverbandes der Österreichischen Seilbahnen in der Wirtschaftskammer und ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl übt massive Kritik an der schwarz-grünen Bundesregierung wegen der beabsichtigten Verordnung zur Öffnung der Skigebiete für Einheimische mit 24. Dezember. "Was morgen im Hauptausschuss des Nationalrates als Verordnung behandelt und wohl auch beschlossen wird, ist ein weiterer massiver Anschlag auf die Branche", sagte Hörl im APA-Gespräch.
Und er legte nach: "Nach dem Kniefall vor Bayern lässt man die Seilbahnen nun wieder im Stich". Man wolle nun offenbar weitere Hürden einbauen, die "völlig unverhältnismäßig und praxisfern" seien. Der Seilbahn-Chef und Zillertaler Hotelier kritisierte auch die "ausbleibende Kommunikation vorab". Nur so würden sich die weiteren Hürden erklären lassen. Die gehen für Hörl offenbar so weit, dass er folgerte: "Unter den Voraussetzungen dieser laufend steigenden Schikanen kann ich den Betrieben ein Aufsperren nicht mehr grundsätzlich empfehlen".
Besonders scharf ins Gericht ging Hörl mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober und seinen grünen Parteifreunden. Vor allem zwei neue Maßnahmen seitens des Gesundheitsministers würden in der Branche für Kopfschütteln sorgen. "Erstens verlangt der Bund nun völlig überraschend von jedem Unternehmen weitere umfangreiche Risikoanalyse des Betriebs. Zweitens soll der Betrieb geschlossener Fahrmittel - jetzt also auch bei Sesselliften mit Schutzhaube - nun auf die halbe Kapazität an Personen eingeschränkt werden", ärgerte sich Hörl.
Branche habe an Sicherheitskonzepten gearbeitet
Die Branche habe gemeinsam mit Experten seit dem Frühjahr an umfangreichen Sicherheitskonzepten gearbeitet, die "selbst vom Gesundheitsminister" für gut befunden worden seien. Aber auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) habe ihren Segen gegeben. "Nun wischt man diese intensive Arbeit vom Tisch und setzt eine Woche vor dem Start noch eins drauf. Man redet zuerst nicht mit uns und verlangt dann Maßnahmen, die so in der Praxis und Kürze der Zeit bis Weihnacht einfach nicht mehr umsetzbar sind", richtete Hörl den Koalitionären aus.