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Coronavirus

So jubelt der Handel über das Masken-Aus

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GPA-Chefin: Masken-Ende lässt sich jedenfalls begründen - Handelsverband: Zeit der Diskriminierung vorbei  

Der Druck der Handelsketten, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer gegen die Maskenpflicht im Lebensmittelhandel war stetig und ist zuletzt wieder sehr gestiegen. Nun verkündete Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) eine "vorläufige Pause" der FFP2-Pflicht ab 1. Juni für drei Monate. Er kündigte zugleich aber an: "Die Maske wird wieder kommen" und verwies dabei auf "Szenarien im Herbst". Der Handel zeigte sich erleichtert.

Rauch betonte bei einer Pressekonferenz, dass er das Begehren der Handelsmitarbeiter verstehe, da die Pandemie eine "Atempause" biete. Diese erhalten neben dem Personal natürlich auch die Kunden.

Zeit der Diskriminierung ist vorbei 

Gesundheitsminister Rauch habe "heute eingelenkt", freuten sich Gewerkschaft GPA und auch der Handelsverband in Aussendungen. "Natürlich handelt es sich bei der Maskenpflicht um eine Abwägungsfrage. Angesichts sinkender Zahlen lässt sich ein Masken-Ende jedenfalls begründen", so GPA-Chefin Barbara Teiber. Aber: "Wir wissen, dass der Handel kein Treiber der Pandemie ist. Angesichts von Schulen ohne Maßnahmen und maskenlosen Konzerten und Sportveranstaltungen mit tausenden Besucherinnen und Besuchern war das Ende der Maske auch im Handel höchst an der Zeit."

"Die Zeit der Diskriminierung ist vorbei", so Handelsverband-Obmann Rainer Will. 130.000 Beschäftigte im lebensnotwendigen Handel würden "endlich entlastet".

Die zwei Supermarkt-Riesen Spar (Spar, Interspar) und Rewe (Billa, Billa plus, Adeg, Suterlüty) begrüßten die Entscheidung naturgemäß grundsätzlich. "Wir begrüßen die Entscheidung, dass die Maskenpflicht im Lebensmittelhandel mit 1. Juni 2022 ausgesetzt wird und damit einheitliche Regeln für die gesamte Branche gelten", hieß es von Rewe. Durch die Abschaffung werde die Arbeit erleichtert, so ein Sprecher.

Man sei "unglaublich froh und erleichtert", dass die Mitarbeiter "wieder durchatmen" können, so eine Spar-Sprecherin. Dass es sich vielleicht nur um eine vorläufige Pause handelt, "muss man im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung akzeptieren". Beide Ketten betonten, die Corona-Maßnahmen immer mitgetragen zu haben und dies auch weiterhin zu tun.

Entlastung für die Mitarbeiter

"Unsere Forderungen wurden gehört, der Wegfall der Maskenpflicht war dringend nötig", sagte ein Sprecher des Hofer-Konkurrenten Lidl. "Wir freuen uns deshalb sehr über diese Entscheidung im Sinne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen."

Bis kurze Zeit vor der Pressekonferenz am Dienstag hatte im Gesundheitsministerium noch äußerste Zurückhaltung zur Frage geherrscht, wie es mit der Maskenpflicht im Lebensmittelhandel weitergeht. Zuletzt sollte diese ja zumindest bis 8. Juli gelten, wie Rauch am 7. Mai angekündigt hatte. "Wir haben Verständnis für die Forderungen der Beschäftigten im Lebensmittelhandel und die laufende öffentliche Debatte. Gleichzeitig gibt es das berechtigte Interesse von Menschen mit besonders hohem Risiko, schwer an COVID zu erkranken, auf Schutzmaßnahmen", hatte es aus dem Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage am Montagnachmittag geheißen, ob ein Aus oder eine Lockerung der FFP2-Pflicht aufgrund sinkender Fallzahlen und des Widerstands schon vor dem 8. Juli angedacht werde bzw. was nach diesem Datum geschehen solle.

"Jedenfalls werden etwaige Lockerungen im Rahmen einer vernünftigen Gesamtbetrachtung der epidemiologischen Lage in Österreich erfolgen, in der alle relevanten Parameter wie Infektionszahlen, Auslastung der Spitäler und so weiter berücksichtigt werden", hatte das Ministerium weiters mitgeteilt. Rauch verwies heute bei der Pressekonferenz auf den Sinneswandel angesprochen auf Beratungen mit Experten, wonach die epidemiologische Lage Neuregelungen zulasse. "Das ist der Grund, deshalb haben wir das um einen Monat vorgezogen, es war für Anfang Juli angedacht."

Auch der Druck von ÖVP-Vertretern, also des großen Koalitionspartners der Grünen, war zuletzt deutlich gestiegen. So wollte Wirtschaftskammer- und -Wirtschaftsbundchef Harald Mahrer "die Maskenqual" im Lebensmittelhandel endlich beendet sehen. Auch vom Arbeitnehmerbund der Volkspartei (ÖAAB) kam immer mehr Kritik.
 

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