Seit Freitag Registrierung – Hilfszahlungen für Unternehmen bis 10 Personen.
Wien. Seit Freitag, 17 Uhr, können Kleinstunternehmen, denen wegen Corona der Umsatz wegbricht, Soforthilfen beantragen. Und: Der Ansturm auf den Server der Wirtschaftskammer legte diesen stellenweise lahm. Nach gut einer Stunde waren rund 5.000 Anträge eingelangt, die ersten seien bereits zur Zahlung freigegeben, hieß es.
ÖVP-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck beruhigt im oe24.TV-Interview: „So viele Mittel, wie es braucht, stellt die Regierung auch zur Verfügung.“ Anträge können auch noch in den nächsten Tagen gestellt werden, grundsätzlich sogar bis zum 31. Dezember 2020.
Die ersten Tausender werden ab spätestens Mittwoch überwiesen. „Das Geld wird tagesaktuell ausbezahlt und über Nacht überwiesen“, so WKO-General Karlheinz Kopf. Und so kommen Sie jetzt zu Ihrem Geld:
- Anspruch. Berechtigt sind alle EPUs , freie Dienstnehmer, Neue Selbstständige sowie Personen, die Kleinstunternehmen bis zu 10 Personen führen und maximal zwei Millionen Euro Umsatz haben.
- Formular. Der Antrag auf die Soforthilfe kann über ein Online-Formular auf der Seite der Wirtschaftskammer gestellt werden.
- Wie bekomme ich mein Geld? Die erste Zahlung von 1.000 Euro wird kommende Woche ausbezahlt. Dafür braucht es eine „Selbstbeurteilung“ der Situation sowie die Kopie eines Ausweises. Insgesamt werden bis zu 6.000 Euro innerhalb von drei Monaten an „Härtefälle“ ausbezahlt.
- Was ist ein Härtefall? Alle, die ihre laufenden Kosten nicht mehr decken können oder einen Umsatzeinbruch von mindestens 50 % haben.
(knd)
Schramböck: "Wer Geld braucht, bekommt es auch"
oe24.TV: Wie kommt man zu den Hilfsgeldern?
Margarete Schramböck: Es ist uns wichtig , das Geld schnell zur Verfügung zu stellen. Deswegen geschieht das auf dem digitalen Weg. Auf der Seite der Wirtschaftskammer ist der Antrag zu stellen. Wer kann das machen? Jedes EPU, die kleinsten Unternehmen, etwa Journalisten oder Physiotherapeuten, die selbstständig sind.
oe24.TV: Ist garantiert, dass jeder zu seinem Geld kommt? Oder geht das nach dem Prinzip „First come, first serve“?
Schramböck: Es ist möglich, den Antrag später zu stellen. Im ersten Schritt sind es 1.000 Euro, über drei Monate sind es in Summe 6.000 Euro. Keine Sorge, so viel wie es braucht, stellt die Regierung zur Verfügung.
oe24.TV: Wie viele Anträge erwarten Sie?
Schramböck: Da gibt es keine Erfahrungswerte.
oe24.TV: Viele sagen jetzt: Warum sind das nur 1.000 Euro, damit können viele ja nicht einmal ihre Miete bezahlen.
Schramböck: In Summe sind es bis zu 6.000 Euro. Wir wollen jetzt die 1.000 Euro ermöglichen, um rasch zu reagieren. Es folgen aber weitere Schritte. Auch für EPUs gibt es zusätzliche Möglichkeiten: die Stundung der Sozialversicherungsraten und der Steuern. Wenn Räume aufgrund der Maßnahmen nicht benützt werden können, fällt ein Teil der Miete nicht an. Es gibt die klare Aussage, dass Strom und Gas nicht abgedreht werden. Wir sind außerdem in intensivem Kontakt mit den Banken zur Stundung von Krediten.
oe24.TV: Muss es nach dem Shutdown ein Konjunkturpaket geben?
Schramböck: Es wird dann darum gehen, die Nachfrage anzukurbeln. Deswegen auch mein Appell, nicht unbedingt jetzt über Amazon zu bestellen, sondern mit dem Einkauf zu warten, bis es beim österreichischen Händler wieder geht.