Coronavirus

So wird ab Sonntag losgeimpft

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Drei Frauen und zwei Männer über 80 werden die Ersten sein, die geimpft werden.

Wien. „Ein kleiner Stich für mich – ein großer Schritt fürs Land“, hatte Israels Premier Benjamin Netanyahu in Mondlandungs-Manier gewitzelt – und es auf dem Punkt gebracht.

Am Sonntag, Punkt 9 Uhr, soll das Ende der Corona-Epidemie in Österreich eingeläutet werden: Im Hygieneinstitut der MedUni Wien werden Institutsleiterin Ursula Wiedermann-Schmidt sowie Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres die ersten fünf Patienten – konkret drei Frauen und zwei Männer, alle sind über 80 Jahre alt – impfen. Unter enormem Medieninteresse – und in Anwesenheit von Kanzler Sebastian Kurz, der den Impfbeginn gestern sichtlich stolz verkündete: Die Impfung werde der „Game Changer“ im Kampf gegen die Pandemie sein.

Der Impstoff selbst wird am Samstag, den 26., per Lkw aus Belgien über Passau nach Österreich kommen – konkret 9.750 Dosen des mRNA-Impfstoffs von Biontech-Pfizer. Die Verteilung übernimmt der Pharmagroßhandel – mithilfe des Bundesheeres. Das ist gar nicht so einfach: Der Impfstoff muss bei –71 Grad gelagert und vor dem „Sticherl“ langsam aufgetaut werden.

Schlag auf Schlag. Nach der Impfung geht es Schlag auf Schlag. Gegen Mittag wird der Impfstoff auch für die Länder verfügbar sein, alle sollen gleichermaßen 9.750 Dosen erhalten – und drei legen auch gleich los:

  • In Wien wird das Personal der Covid-Station von Christoph Wenisch am Klinikum Favoriten zuerst geimpft – ÖSTERREICH berichtete bereits.
  • Niederösterreich: Im Pflegeheim „Haus an der Traisen“ in St. Pölten (NÖ) wird Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei den ersten Impfungen dabei sein.
  • Und in OÖ geht es in einem Heim in Sierning bei Steyr los.

Alle 9.750 Dosen sollen sofort verimpft werden – die Zweitimpfungen werden aus dem Jänner-Kontingent genommen. Insgesamt werden bis Ende März eine Million Impf-Dosen erwartet.

Szekeres: »Impfstoff ist auf jeden Fall sicher«

ÖSTERREICH: Welche Patienten impfen Sie am Sonntag?

Thomas Szekeres: Es werden hochbetagte Risikopatienten sein, die Frau Dr. Wiedermann-Schmidt ausgesucht hat. Es sind Patienten der Impf-Ambulanz am Hygiene-Institut. Wenn man eine Vorerkrankung hat, ist eine Impfung sehr wichtig.

ÖSTERREICH: Vertrauen Sie dem Impfstoff?

Szekeres: Unbedingt. Ich vertraue der Zulassungsbehörde – der Impfstoff ist sicher. Wenn ich an der Reihe bin, werde ich mich selbstverständlich ebenfalls impfen lassen.

ÖSTERREICH: Man wirft den Politikern vor, dass diese Impfung eine Showveranstaltung ist. Wie sehen Sie das?

Szekeres: Nein, es geht ja auch um eine bestimmte Vorbildwirkung. Ich bin dafür, dass sich auch die Politiker impfen lassen. Gut, der Kanzler sagt, er ist noch jung – aber wenn er an der Reihe ist, sollte er sich ebenfalls impfen lassen.

(gü)

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