Coronavirus

Sorge vor Corona-Welle im Sommer

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Die Corona-Infektionszahlen schnellen in die Höhe, aber kaum wer lässt sich impfen.

Wien. Masken auf Sommerpause, kaum mehr Covid-Maßnahmen im Alltag – viele hofften auf ein Ende der Pandemie. Doch am Tag vor dem Feiertag meldete sich Corona deutlich zurück. Der Mittwoch brachte 6.869 neue Infektionen. Das waren doppelt so viele wie eine Woche zuvor! Einen weiteren Anstieg brachte der Donnerstag: 7.093 Fälle.

Diese Daten zeigen aber nur einen Bruchteil der wahren Zahlen: Es werden derzeit viel weniger Tests durchgeführt. Tausende Erkrankungen bleiben deswegen unentdeckt.

Anstieg. Den rasanten Anstieg bringt die neue Variante BA.4/BA.5. Sie macht bereits ein Drittel (30 %) aller Infektionen aus. Vor einer Woche waren es lediglich 18 %. In einem Monat, so das Covid-Prognosekonsortium, soll diese Variante schon 95 % der positiven Fälle ausmachen.

Eine Besserung ist nicht in Sicht. Laut Experten werden wir von einer Sieben-Tage-Inzidenz von 373 (so viele Menschen stecken sich in sieben Tagen pro 100.000 Bewohner an) auf bis zu 670 steigen – bis Ende der nächsten Woche!

Derzeit ist die Lage in den Spitälern unter Kon­trolle. Aber die gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) warnt bereits: „Dieselbe Entwicklung (Anm: der schnelle Anstieg) wird auch bei den ­Belagszahlen der Normal- und der Intensivstationen prognostiziert.“ Ein Hochschnalzen der Zahlen würde zu einer Gefährdung unseres Gesundheitssystems führen.

Immunität der Menschen nimmt immer mehr ab

Welle. Diese neue Covid-Welle kam für Experten nicht überraschend. Komplexitätsforscher Peter Klimek auf oe24.TV: „Es war schon länger klar, dass die Infektionen im Sommer nicht ganz so niedrig bleiben. Die Immunität nimmt generell ab, bei vielen Menschen liegt die Impfung auch schon sehr lange zurück – damit ist der Boden für diese Welle aufbereitet gewesen.“

Noch sind wir lange nicht am Ende des steilen Anstiegs. Klimek: „Die neue Variante ist 40 % ansteckender als die letzte.“

Keiner impft. Die Experten sind sich einig: Eine höhere Impfrate würde uns im Kampf gegen Corona enorm helfen. Die Realität: Am Mittwoch haben sich 3.351 stechen lassen, nur 162 Menschen kamen zu einer Erstimpfung. Nur 63 % der Österreicher sind geschützt.

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