Die Angst vor einer zweiten Welle ist auch bei vielen Geschäftsbesitzern da. Sie setzen weiterhin auf die Maskenpflicht
In Linz preschten – wie berichtet – die Betreiber des Einkaufzentrums „Passage“ vor. Auf Schildern wird das Tragen von Masken eingefordert. Managerin Monika Sandberger sagt zu ÖSTERREICH: „Das ist eine Empfehlung an die Kunden.“ Ein kleiner Teil der Kunden sei verärgert: „Die meisten unterstützen aber unseren Vorstoß.“ Rund 20 Prozent seien derzeit wieder mit Gesichtsschutz unterwegs, schätzt sie.
Comeback
Wie aber sehen es andere Geschäftsbesitzer in Österreich?
- Vorschrift. Nur wer einen Mund-Nasen-Schutz trägt, darf etwa in den Apple-Store in der Wiener Kärntner Straße. Der US-Konzern hält eisern an globalen Regeln und der Maskenpflicht fest. Sprecher Ulrich Taller zu ÖSTERREICH: „Fiebermessen beim Eingang und Maskenpflicht für Mitarbeiter und Kunden – das ist Vorschrift.“ Und: „Die Kunden nehmen das gut an. Wer nicht will, muss ja nicht zu uns reinkommen“, so Taller.
- Personal. Im Hotel Sacher und im Restaurant „Do&Co“ (s. Interview) tragen die Kellner und Mitarbeiter weiter Maske: „Zum Schutz der Gäste und der Mitarbeiter“, heißt es im Sacher.
- Gewünscht. In den Modetempeln „Prada“ und „Alexander McQueen“ in Wiens City heißt es: „Keine Maskenpflicht, aber wenn Kunden es wollen, setzen wir Masken auf.“ Im Garten-Shop Lederleitner gilt: „Keine Masken, aber Sicherheitsabstand.“
- Keine Vorschrift. Bei „Nike“ in der Wiener Mariahilfer Straße ist die Maskenpflicht ebenfalls vorbei.
Attila Dogudan: "Kellner tragen weiter Visiere"
ÖSTERREICH: Wie halten Sie es in den Do&Co-Restaurants mit Masken?
Attila Dogudan: In unseren Restaurants trägt das Servicepersonal weiter Schutzvisiere – den Gästen gibt das ein Sicherheitsgefühl, und es schützt auch die Mitarbeiter selbst. Ich verstehe nicht, warum es in Supermärkten keine Maskenpflicht mehr gibt.
ÖSTERREICH: Wie stehen Sie generell zu Schutzmaßnahmen in der Gastro?
Dogudan: Das ist die neue Realität, auf die wir uns einstellen müssen, die wird nicht so schnell vorbei sein. Aber die Menschen wollen trotzdem genießen. Wenn es mit Abstandhalten, Händewaschen, Desinfizieren und Maskentragen möglich ist, das Ansteckungsrisiko zu reduzieren, mache ich das gerne.
FÜR DIE MASKE: Ärzte-Chef Thomas Szekeres
Bitte mit Vernunft.„Das Virus gibt es, auch haben wir wieder Reisefreiheit, und am Balkan steigen die Zahlen massiv an. Corona wird durch Tröpfchen übertragen. Eine Person kann sehr viele andere anstecken, da können die Masken schützen. In Geschäften und in der Gastronomie macht es Sinn. Erstens schützen sich die Kellner selbst, auch können so Hotspots verhindert werden. Ich hoffe, dass wir es ohne eine neue Verpflichtung schaffen werden.“
GEGEN MASKE: Ex-FPÖ/BZÖ- Mann Peter Westenthaler
Keine Angst. „Hört endlich auf mit dieser Angstmacherei. Es ist schwierig genug, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Wenn jetzt auf die im Keim wachsende Euphorie draufgehaut wird, ist es mit der Euphorie gleich wieder vorbei. Masken gehören in einen Operationssaal, nicht in ein Gasthaus. Masken zerstören die Stimmung. Bitte wandelt die Fallzahlen nicht wieder in eine Angststimmung um, das wäre extrem schlecht für das ganze Land.“
(wek)