Coronavirus

Südtirol ignoriert Weisung - und erlebt Corona-Desaster

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Südtirol setzte auf einen Sonderweg und ließ Geschäfte offen. Nun explodierten die Zahlen.

Wegen der Ausbreitung neuer Mutationen des Coronavirus und weiterhin hoher Fallzahlen verschärft Südtirol wieder seine Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19. Ab kommender Woche können die Wohnsitzgemeinden laut Beschluss erneut nur noch aus Arbeits- oder Gesundheitsgründen bzw. aufgrund dringender Notwendigkeiten verlassen werden. Der Handel werde geschlossen - ausgenommen sind Geschäfte für Güter des täglichen Bedarfs. Bars und Restaurants bleiben geschlossen, die touristische Beherbergungstätigkeit wird eingestellt. Produktions- und Handwerksbetriebe dürfen weiterarbeiten - unter der Auflage, die Mitarbeiter regelmäßig zu testen.
 
In Südtirol wurden zuletzt 747 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Umgerechnet auf die Größe Österreichs wären dies etwa 12.000 neue Fälle bei uns.
 

Umstrittener Sonderweg

Südtirol ging lange Zeit einen Sonderweg und trotzte den gesamtstaatlichen Bestimmungen. Denn obwohl Südtirol laut der nationalen Einstufung bereits seit geraumer Zeit als "rote Zone" ausgewiesen ist und damit das öffentliche Leben weitgehend ruhen müsste, lief das Leben unter gewissen Einschränkungen weitestgehend normal ab. Geschäfte, Bars und Restaurants blieben geöffnet.
 
Möglich sind diese Abweichung von den staatlichen Bestimmungen aufgrund eines Landesgesetzes, das der Südtiroler Landtag zum Ende der ersten Welle im Mai erlassen hatte, um eine schnellere Öffnung zu ermöglichen. Dabei wurden autonome Zuständigkeiten ausgeschöpft.
 
 
In den meisten italienischen Regionen wurden am Montag die Anti-Covid-Maßnahmen gelockert. Elf der 20 Regionen wurden auf der Corona-Ampel von orange auf gelb herabgestuft, Südtirol blieb orange. In den vergangenen 24 Stunden wurden dort 747 Personen positiv auf das Coronavirus getestet.
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