Coronavirus

Tönnies-Arbeiter über Horror-Arbeitsbedingungen: 'Kollegen weinten in der Nacht'

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Ein Ex-Arbeiter der Fleischerei Tönnies packt über die prekären Arbeitsbedingungen in der Fleischerei aus.

Nach dem Corona-Ausbruch beim deutschen Fleischproduzenten Tönnies sind mittlerweile 1.029 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Nachdem bekannt wurde, dass rund 800 Mitarbeiter vor der Quarantäne abgereist waren, steht nun wohl der nächste Skandal bevor. Ein ehemaliger Schlachthof-Angestellter packte in einem Interview mit der Deutschen Welle über die Arbeitsbedingungen bei Tönnies aus. 

"Es war sehr kalt und feucht, die Fließbänder bewegten sich sehr schnell. Ich hörte Kollegen nachts weinen in der Unterkunft, weil sie so schlimme Schmerzen hatten, ihre Hände waren ganz geschwollen. Doch wir machten uns gegenseitig Mut, sagten zueinander: Halt durch", erzählt der Rumäne, der zwei Jahre lang als Werksarbeiter in der Schlachterei tätig war. So soll bei Kontrollen die Geschwindigkeit der Fließbänder verlangsamt worden sein, damit die Arbeit leichter wird.  Die Arbeiter sollen daraufhin angehalten worden sein, nichts zu sagen. "Sie haben gesagt: 'Wenn die Kontrolle kommt, sagt, dass ihr kein Deutsch sprecht'", packt der Arbeiter aus.

Die Arbeiter hätten zeitweise zu vierzehnt in einer kleinen Wohnung gehaust, so der Informant. 

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