Christian Drosten liefert sich auf Twitter einen heftigen Schlagabtausch mit einem Forscher-Kollegen.
Christian Drosten ist wohl der bekannteste Virologe im deutschsprachigen Raum. Der Leiter der Berliner Charité ist bekannt für seine fachliche Expertise und seine nüchterne Art. Dieses Mal platzte dem Experten aber der Kragen.
"Troll dich!"
Der Virologe lieferte sich auf Twitter einen heftigen Schlagabtausch mit einem RKI-Forscher. Ausgangspunkt war ein Tweet Drostens. „Für alle, die meinen, dass das wärmere Wetter die Übertragung von selbst erledigt. Nach derzeit konsensfähigen Schätzungen bewirkt der Sommereffekt ca. 20% Reduktion. S. nochmal der Podcast vom Dienstag auch zu diesem Thema, auch mit Erwähnung Europäischer Länder.“
Für alle, die meinen, dass das wärmere Wetter die Übertragung von selbst erledigt. Nach derzeit konsensfähigen Schätzungen bewirkt der Sommereffekt ca. 20% Reduktion. S. nochmal der Podcast vom Dienstag auch zu diesem Thema, auch mit Erwähnung Europäischer Länder. https://t.co/MjAne7awDg
— Christian Drosten (@c_drosten) May 27, 2021
Darauf antwortet Kai Schulze vom RKI: Lieber Christian Drosten. In einem älteren Podcast zitierten Sie eine Modellierungsstudie (Kissler et al.). Dort werden bis zu 40% angenommen“. Drosten solle bitte die Quelle seiner jetzigen Schätzung nennen, so der RKI-Forscher.
Daraufhin platzt Drosten der Kragen. „Die Quelle und eine Begründung dazu hatte ich Ihnen ja 2h vor diesem Tweet per DM erläutert. Dass Sie das nicht interessiert, zeigt mir, dass es Ihnen nicht um Inhalte geht. Troll Dich!“
Drosten entschuldigt sich
Einen Tag später entschuldigte sich Drosten dann für seinen Troll-Tweet und entfernte diesen. „Lieber @KaiSchulze_, sprachlich war das gestern natürlich nicht OK, tut mir leid. Inhaltlich ist jetzt hoffentlich klar, auf welche Daten ich mich beziehe (siehe Verweis auf Kissler), und warum. Falls noch etwas unklar ist, bitte DM.“