Coronavirus

Trotz Corona-Anstieg: Keine Reisewarnung für Tschechien geplant

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Außenministerium beobachtet die Entwicklung genau - Situation nicht mit Urlaubsländern im Sommer vergleichbar.

Wien. Trotz der dramatisch steigenden Neuinfektionen im Nachbarland Tschechien plant Österreich derzeit keine Reisebeschränkungen. "Wir beobachten die Situation genau", erklärte das Außenministerium am Donnerstag auf Anfrage, vorerst seien keine Verschärfungen geplant. Tschechien sei nicht mit Urlaubsländern wie Spanien vergleichbar, wo sich im Sommer sehr viele Österreicher aufgehalten hätten, hieß es.
 
Daher stelle sich das Problem der Reiserückkehrer nicht in gleichem Ausmaß. Dennoch würden für alle Länder die gleichen Kriterien bei der Einschätzung gelten, betonte eine Sprecherin. Neben der Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 14 Tagen würden auch Faktoren wie Testungen, Contact Tracing, die medizinische Versorgung und Möglichkeiten der Mobilität und Versorgung bei der Einschätzung, die vom Außenministerium gemeinsam mit Gesundheits-, Innenministerium und Bundeskanzleramt erfolge, berücksichtigt.
 
In Tschechien wurden am Donnerstag erstmals mehr als 2.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind mehr als doppelt so viel neue Fälle als in Österreich, das in den vergangenen Tagen täglich rund 700 Neuinfektionen verzeichnete. Tschechien hat 10,7 Millionen Einwohner.
 
Die Slowakei hat ihre Nachbarrepublik daher bereits am Mittwoch zum Corona-Risikoland erklärt. Einreisende aus Tschechien müssen ab Freitag einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder eine mindestens fünftägige Heimquarantäne antreten. Die Regierung in Prag reagierte verärgert auf den Schritt. Denn einen Tag zuvor - am Dienstag - hatten die Außenminister von Österreich, Tschechien, der Slowakei und Slowenien bei einem Treffen in Slowenien eine Koordinierung bei den Corona-Maßnahmen vereinbart.
 
Der slowakische Regierungschef Igor Matovic räumte am Donnerstag ein, dass Reisende aus Tschechien die Reisebeschränkungen umgehen könnten, indem sie über Österreich oder Polen in die Slowakei einreisen würden. "Wenn jemand das System umgehen will, fahren sie durch Österreich oder Polen. Da wir unsere Grenzen nicht hermetisch abriegeln, können wir dies nicht überall verhindern", sagte Matovic. Er hoffe aber, dass die Mehrheit der Menschen vernünftig handeln würden.
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