Die Spätfolgen von Covid-19 sind nicht zu unterschätzen. Auch wenn die gängigen Symptome abgeklungen sind, kämpfen die Erkrankten weiter mit Problemen.
Österreich hat am Mittwoch erneut mehr als 700 Neuinfektionen verzeichnet. Im 24-Stunden-Vergleich kamen 768 Covid-19-Fälle hinzu. Somit stieg die Zahl der aktiv Infizierten auf 6.600 Menschen. Im Vergleich zum Dienstag mussten knapp zehn Prozent mehr Personen im Krankenhaus behandelt werden - 321 Erkrankte lagen am Mittwoch im Spital, 54 davon auf Intensivstationen.
Aber auch wenn der Verlauf der Krankheit mild war, zeigt sich, dass immer mehr Patienten anschließend eine Reha brauchen. Das berichtet das deutsche Magazin "Focus" online. Die Spätfolgen des Coronavirus darf man nicht unterschätzen. Denn auch nachdem Schnupfen, Husten & Co. abgeklungen sind, kämpfen viele weiter mit gesundheitlichen Probleme. Laut Experten attackiert das Virus nicht nur die Lunge. Mittlerweile geht man auch von neurologischen Auswirkungen sowie Herz- und Blutgefäßproblemen aus. „Nach einer durchgestandenen Infektion haben viele Patienten eine Reihe zusätzlicher Probleme. Viele Organsysteme können betroffen sein“, sagt Rembert Koczulla, Chefarzt und Lungenexperte in der Klinik Berchtesgadener Land, der Online-Plattform.
„Bei der chronischen Bronchitis im Rahmen der COPD oder bei der Fibrose ist durch Studien belegt, dass Patienten von einer Reha sehr profitieren. Wir haben erste Hinweise, dass dies auch bei Post-Covid-Patienten der Fall ist.“, so Koczulla.
Die Form der Reha müsse dann individuell auf den Patienten abgestimmt werden, da jeder mit anderen Folgen zu kämpfen hat. Jene die mehrere Wochen am Beatmungsgerät waren, könnten teilweise nicht mehr stehen oder brauchen immer noch Sauerstoff. Bei einem milderen Verlauf wirken die Menschen zwar von außen fit, sind innerlich aber erschöpft. Das Atmen fällt ebenfalls schwer. Das hängt damit zusammen, dass der Gasaustausch an den Lungenbläschen oft gestört ist oder Gerinnsel die Gefäße blockieren.
Grundsätzlich ist die Reha in drei Teile gegliedert. In der Atemtherapie stärkt und lockert man die Muskulatur. Auch neue Atemtechniken werden erlernt. Beim Kraft- und Ausdauertraining wird der Körper wieder gestärkt, damit es zu einer besseren Sauerstoffversorgung kommt. Aber auch auf die psychischen Probleme wird Rücksicht genommen. In einem Gespräch mit einem Psychologen sollen Strategien zur Angst- und Alltagsbewältigung herausgearbeitet werden.
Österreichweit sind bisher 758 Menschen an den Folgen des Corona-Virus gestorben. Bisher gab es 35.073 positive Testergebnisse. 27.655 Menschen sind wieder genesen. Bisher wurden in Österreich 1.379.839 PCR-Tests durchgeführt, 15.331 Ergebnisse wurden in den vergangenen 24 Stunden eingemeldet, so die Zahlen des Gesundheits- und Innenministeriums.
Die meisten Neuinfektionen verzeichnete am Mittwoch erneut Wien, hier kamen 319 hinzu, somit sind in der Bundeshauptstadt 3.605 Menschen aktiv infiziert. In Wien wurden in den vergangenen 24 Stunden 5.671 Testungen eingemeldet. 159 Neuinfektionen gab es in Niederösterreich, 2.455 PCR-Tests wurden seit Dienstag eingemeldet, 812 Menschen sind aktiv infiziert.
Oberösterreich meldete am Mittwoch 84 Neuinfektionen, die Zahl der aktiven Fälle liegt bei 565. 1.638 Testungen wurden dort seit Dienstag gemeldet. Ebenso 84 Neuinfektionen verzeichnete Tirol. 704 Menschen gelten dort als aktiv infiziert, 1.562 Tests wurden seit Dienstag eingemeldet.
Vorarlberg verzeichnete 53 Neuinfizierte, 308 Menschen waren somit im westlichsten Bundesland aktiv infiziert. In den vergangenen 24 Stunden wurden 851 Tests eingemeldet. Die Steiermark meldete am Mittwoch einen Zuwachs von 41 Neuinfektionen auf nunmehr 372 aktive Fälle. 1.578 PCR-Tests wurden seit Dienstag im Epidemiologisches Meldesystem (EMS) registriert.
Das Burgenland meldete am Mittwoch elf Neuinfektionen bei 582 zusätzlichen Tests im 24-Stunden-Vergleich, somit gibt es 92 aktive Fälle. Salzburg verzeichnete neun Neuinfektionen, die Zahl der aktiven Fälle stieg auf 138. Exakt 500 Tests wurden in den vergangenen 24 Stunden dem EMS gemeldet. Kärnten verzeichnete am Mittwoch mit acht Neuinfektionen die wenigsten zusätzlichen Covid-19-Fälle. 64 Menschen waren somit aktiv infiziert. 494 Tests wurden im südlichsten Bundesland im 24-Stunden-Vergleich eingemeldet.