Coronavirus

Trump-Medikament an Corona-Mutation mitschuld?

Teilen

Mediziner Eugene Gu warnt auf Twitter vor Medikamenten mit monoklonalen Antikörpern, da sie Corona-Mutationen begünstigen könnten. Ex-Präsident Trump lobte die Antikörper in höchsten Tönen.

"Lasst mich versuchen zu erklären, warum ich glaube, dass der Vorstoß von Behandlungen mit monoklonalen Antikörpern durch Big Pharma eine Rolle bei der Entwicklung der ansteckenderen B.1.1.7 Corona-Mutation spielt, die im Vereinigten Königreich entdeckt wurde und sich jetzt über die gesamte Welt unglaublich schnell ausbreitet." So startet der ehemalige Arzt & Chef der Firma "CoolQuit" den Thread auf seinem Twitter-Account.

Fakten zu monoklonalen Antikörpern:

  • Sie werden im Labor hergestellt
  • Sie sind Klone voneinander
  • Sie greifen das Virus an einem fest definierten Ziel an

Bei einer natürlichen Immunreaktion mit leicht unterschiedlichen T-Zellen und B-Zellen wäre es laut Gu für eine Mutation schwer, all diesen Abwehrmaßnahmen zu entkommen. Monoklonale Antikörper würden zwar etwa 99,9 Prozent des Virus eliminieren, da sie perfekt auf diesen abgestimmt sind, die mutierten 0,01 Prozent könnten aber entkommen und sich vermehren. Diese Eigenschaft könnte laut dem Mediziner dafür verantwortlich sein, dass sich die britische Mutation weltweit so schnell verbreiten konnte.

Kein Zulassungsprozess für Antikörper-Mittel in der EU

Während in der EU der Zulassungsprozess für die monoklonalen Antikörper noch nicht gestartet ist, ist deren Einsatz in den USA bereits genehmigt. Ex-Präsident Donald Trump wurde nach seiner Coronavirus-Infektion damit behandelt, obwohl das Mittel noch nicht zugelassen war.

Nach seiner schnellen Genesung schwärmte Trump vom neuen "Heilmittel" und versprach eine rasche Verfügbarkeit für alle. Seit November haben Antikörper-Therapien in den USA eine Notfall-Zulassung. Die Mittel von den Firmen Regeneron und Eli Lilly dürfen dort zur Behandlung von Risikopatienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden.

Nebenwirkungen noch wenig bekannt

Ärzte und Forscher sehen die Antikörper kritischer als der Ex-Präsident. Bei einer fortgeschrittenen Corona-Erkrankung würden sie nur wenig helfen. Schwere Nebenwirkungen sind laut FDA noch keine bekannt, sie seien aber auch nicht auszuschließen. Laut Eugene Gus Vermutungen könnten Trumps "Heilmittel" nun auch eine Rolle bei der Entstehung der neuen Corona-Mutationen gespielt haben.

Regeneron und Eli Lilly
Antikörper-Therapiein der USA eine Not-Zulassung.Ärzte und Forscher sehen die Antikörper kritischer als der Ex-Präsident. Bei einer fortgeschrittenen Corona-Erkrankung würden sie nur wenig helfen. Schwere Nebenwirkungen sind laut FDA noch keine bekannt, sie seien aber auch nicht auszuschließen. Laut Eugene Gus Vermutungen könnten Trumps "Heilmittel" nun auch eine Rolle bei der Entstehung der neuen Corona-Mutationen gespielt haben.

Deutschland kauft bereits Trump-Medikament

Unsere Nachbarn setzen dennoch auf das Trump-Medikament: Deutschland hat mittlerweile 200.000 Dosen um 400 Millionen Euro eingekauft, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegenüber der "Bild am Sonntag" bekannt gab. "Sie wirken wie eine passive Impfung. Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird", so Spahn.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo