Hendrick Streek glaubt nicht an eine zweite oder gar dritte Welle. Der Virologe glaubt viel mehr an eine kontinuierliche Welle.
In Österreich sind bis Sonntag 702 Personen an Covid-19 gestorben. Laut Landesstatistik Wien (MA 23) gab es am Höhepunkt der Ausbreitung von SARS-CoV-2 vorübergehend eine "leichte Übersterblichkeit" bei Menschen über 65. WHO-Europa-Regionaldirektor Hans Kluge beglückwünscht Österreich zum bisherigen Management der Pandemie. Man hätte einen "guten Job" gemacht, erklärte er in einem APA-Gespräch.
Die aktuellen Zahlen laut dem österreichischen Innenministerium: Bisher gab es in Österreich 17.654 positive Testergebnisse. Mit Stand vom Sonntag (28. Juni 2020, 9:30 Uhr) sind österreichweit 702 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben, 16.401 sind wieder genesen. Aktuell befanden sich 71 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon neun der Erkrankten auf Intensivstationen.
"Dauerwelle"?
Trotz der vergleichsweise niedrigen Zahlen in Österreich warnen immer mehr vor einer zweiten Welle. Seit Tagen steigt die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich. Nun lässt ein deutscher Mediziner mit einer Aussage aufhorchen. "Ich glaube übrigens nicht, dass wir eine zweite oder dritte Welle haben werden. Ich glaube, wir sind in einer kontinuierlichen Welle. Einer Dauerwelle, die immer wieder hoch- und runtergeht", sagte Hendrik Streek, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn, gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Für möglich halte er aber sehr wohl, dass das Wetter ein entscheidender Faktor ist. Daher müsse man im Herbst wieder mit deutlich mehr Infektionen rechnen.
Bei der Bekämpfung einer Pandemie müsse man nun massiv nachrüsten. Er sprach sich für eine internationale Eingreiftruppe, ein "Emergency Response Team der WHO", aus. Also eine Einheit, die weltweit Infektionen eindämmen kann.