Coronavirus

Wir sind Corona- Hotspot

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48 Corona-Todesfälle. Sieben-Tage-Inzidenz von 815. Und Spitäler am Limit. 

Wien. Gestern wurde mit 13.100 Fällen die höchste Anzahl an Neuinfektionen seit Ausbruch der Pandemie 2020 in Österreich gemessen. Und die Lage scheint sich nicht zu beruhigen. Weitere 48 Menschen verstarben an den Folgen ihrer Corona-Erkrankung. Nur deshalb sank die Anzahl an Spitalspatienten. Aber: Intensivstationen in Oberösterreich und Salzburg sind längst am Anschlag.

Vergangene Woche warnte der anerkannte Infektiologe der Uniklinik Salzburg, Richard Greil, bereits auf oe24.TV, dass die „Betten für andere Erkrankte“ – Herz- und Krebspatienten – bereits fehlen.

Ärztin berichtet. Die Allgemeinmedizinerin Lisa-Maria Kellermayer berichtet auf oe24.TV von Triage in Oberösterreich und von Kindern mit Fieberkrämpfen, die 45 Minuten auf den Notarzt warten müssen. Sie sagt: „Es brennt.“

Das Gesundheitssystem ist bereits an seiner Grenze. In Oberösterreich wurden gestern Notintensivstationen in Aufwachräumen errichtet.

Die Ärzte fordern einen Wellenbrecher-Lockdown. Immerhin werden die Rekord-Neuinfektionen sich erst in rund zehn Tagen in den Spitälern zeigen.

Das Prognosekonsortium der Corona-Ampel-Kommission warnt vor einer österreichweiten Überlastung der Intensivstationen ab 24. November.

Mehr als hundert Mal so viele Fälle wie in Portugal

Hotspot. Auf der Mappe der europäischen Gesundheitsbehörde ist Österreich bereits in Schwarz eingezeichnet. Nur Kroatien und die Slowakei liegen in ganz Europa (!) so schlecht wie wir. Im Vergleich zu Impfmeister Portugal haben wir ein rund hundertfach höheres Infektionsgeschehen. Selbst die Niederlande, die diese Woche bereits einen Teil-Lockdown beschlossen haben, liegen im Infektionsgeschehen noch hinter uns. Und Deutschland, das bereits in Corona-Katastrophenstimmung ist, hat ­weniger als halb so viele Fälle wie Österreich.

Pflegerin berichtet von der "Katastrophe"

Hilfeschrei. Die Stationsleiterin einer Covid-19-Intensivstation im Universitätsklinikum Linz, Karin Engl, erzählte gestern auf Ö1, dass nicht nur jüngere Krankenschwestern, sondern auch ältere und erfahrene Pflegerinnen angesichts der „Katastrophe“, die sie sehen würden, nach dem Dienst weinen müssten. Auch sie berichtet, dass auf ihrer Intensivstation kein Bett mehr frei sei. Sowie der Internist der Barmherzigen Brüder in Wien, Arnulf Ferlitsch. Er berichtete auf oe24.TV, dass die Krankenversorgung für andere Patienten – auch auf Normalstationen – massiv zurückgefahren werde. Die Pandemie ist außer Kontrolle. 

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