Coronavirus

Wo die Corona-Zahlen jetzt explodieren

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Diese europäischen Staaten melden derzeit am meisten Neuinfektionen.

Österreich steht  laut Kanzler Kurz derzeit am Beginn einer zweiten Corona-Welle. Am Samstag wurden 869 Neuinfektionen in nur 24 Stunden gemeldet, allein 444 davon in Wien. Doch auch in anderen europäischen Ländern steigen die Zahlen derzeit dramatisch an. Ein Überblick.
 

Die Lage in Europa

Gemessen an der Bevölkerung gibt es derzeit in Spanien am meisten Neuinfektionen. Hier wurden in den letzten 7 Tagen 144,1 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet. Zum Vergleich: In Österreich sind es 34,6, also rund ein Viertel davon. Dramatisch sind auch die Zuwächse in Frankreich, Tschechien, Bosnien, Montenegro und Moldau.
 
Ähnliche Anstiege wie Österreich melden derzeit etwa die Schweiz, Ungarn, Kroatien, Belgien, die Niederlande oder auch Großbritannien. Derzeit noch entspannter ist die Lage in Deutschland, aber auch in Italien und in Griechenland.
 
 

Hier gibt es die meisten Fälle

Montenegro: 176,8 (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen)
Spanien: 144,1
Frankreich: 83,9
Moldau: 81,0
Tschechien: 61,8
Bosnien: 51,3
Niederlande: 42,1
Ukraine: 41,6
Belgien: 37,8
Kroatien: 40,7
Österreich: 34,6
Schweiz: 31,5
Großbritannien: 28,7
Russland: 24,9
Italien: 16,8
Schweden: 15,1
Griechenland: 14,6
Deutschland: 11,3
 

Erstmals mehr als 10.000 Neuinfektionen in Frankreich

In Frankreich steigt die Zahl der Neuinfektionen erstmals überhaupt auf mehr als 10.000. Binnen 24 Stunden habe es 10.561 neue Fälle gegeben, teilen die Behörden mit. Die höchste Zahl bisher hatte es am Donnerstag mit 9.843 gegeben. Der Anstieg hatte die Regierung dazu veranlasst, weitere Beschränkungen zu verhängen. Die Zahl der Toten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen steigt um 17 auf 30.910
 

Mehr als 1.400 neue Fälle in Tschechien

Der Trend zunehmender Corona-Infektionszahlen in Tschechien hält an. Am Freitag kamen 1.447 bestätigte Fälle hinzu, mehr als je zuvor an einem Tag. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Samstag bekannt. Es gab mehr als 12.200 aktive Fälle. Seit Beginn der Pandemie starben 450 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
 
Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib übte im tschechischen Fernsehen CT scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Regierung. Sie habe verschlafen, dass es mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien zu einer Infektionswelle kommen werde, sagte der studierte Mediziner. Die Schulen seien zu "Covid-Tauschbörsen" geworden. In Tschechien gilt landesweit in fast allen Innenräumen eine Maskenpflicht, nicht aber in den Klassenzimmern der Schulen.
 
Niemand habe erwartet, dass der Anstieg so schnell und so massiv ausfallen werde wie in den zurücklegenden 14 Tagen, entgegnete Gesundheitsminister Adam Vojtech. Der Politiker der Partei ANO betonte, dass die ergriffenen Maßnahmen erst mit einer gewissen Verzögerung Wirkung zeigen würden.
 
Die deutsche Bundesregierung hatte die besonders betroffene Hauptstadtregion Prag am Mittwoch zum Risikogebiet erklärt und vor Reisen dorthin gewarnt. Wer aus einem Risikogebiet einreisen will, muss sich testen lassen. Das hat in Tschechien nach Medienberichten zu einem Ansturm auf die Corona-Testzentren geführt. Mancherorts sei die Kapazität bereits ausgeschöpft.
 
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