Österreicher traute Augen kaum

12.000€ weg: Bei Phishing-Attacke Konto leergeräumt

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Kriminelle verschicken in Österreich derzeit gefälschte Bank-E-Mails mit App-Installation.

Derzeit gibt es in Österreich wieder vermehrt Phishing-Attacken. So warnte die Arbeiterkammer (AK) erst am Freitag vor betrügerischen E-Mails im Namen von heimischen Banken. Konsumenten werden darin aufgefordert, unbedingt Sicherheits-Updates durchzuführen, damit das Konto nicht deaktiviert werde. Dabei gehe es jedoch einzig um Datenklau. Banken würden keine derartigen E-Mails versenden, so AK Konsumentenschützer Christian Prantner.

Dickes Minus statt Plus am Konto

Wie schnell man auf derartige Betrugsmaschen reinfallen kann, zeigt ein ganz aktuelles Beispiel. So veröffentlichte die AK am Montag den Fall eines Österreichers. Dieser hatte eine neue App seiner Bank heruntergeladen. Einige Tage später bekam er von seiner vermeintlichen Bank eine E-Mail, dass es ein Update geben würde und er die Sicherheits-App nochmals installieren solle. Das tat er. Rund zwei Wochen später bemerkte der Mann, dass sein E-Banking gesperrt war. Er bekam keine TAN mehr, die App ließ sich nicht mehr öffnen. Daher kontrollierte er bei einem Bankomaten seinen Kontostand und traute seinen Augen kaum. Sein Konto war mit rund 2.500 Euro im Minus.

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12.000 Euro Schaden

Der Kunde wandte sich sofort an seine Bank und erfuhr, dass es vor zwei Tagen mehrere Überweisungen gab. Die Personen und Konten waren ihm aber unbekannt. Offensichtlich wurde er Opfer einer Phishing-Attacke. Der Schaden betrug rund 12.000 Euro. Da auf Sparkonten die Zinsen im Keller sind, hatte er sein Vermögen aus einer Lebensversicherung auf seinem Girokonto geparkt. Der Mann konnte sich nicht erklären, wie die Täter an die Daten gekommen waren. 

Geld auf Kulanz zurückbekommen

Aufgrund eines Gesprächs mit seinem Bankberater, stellte sich heraus: Es muss mit der vermeintlichen Sicherheits-App zusammenhängen, die Bank verschickt keine E-Mails. Er machte eine Anzeige bei der Polizei und suchte Hilfe in der KonsumentInnenberatung. Für die AK habe sich Bankkunde sorgfältig verhalten. Es sei für ihn nicht offensichtlich gewesen, dass es sich um eine Phishing-Attacke handle. Er habe weder TAN erhalten noch weitergegeben, auch keine Buchungen autorisiert. Für den Mann ging die Sache letztendlich gut aus. Die Bank hat ihm letztendlich außergerichtlich und auf Kulanz die vollen 12.000 Euro ersetzt.

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AK-Tipps: Phishing-Attacke – was tun?

  • Banken versenden keine E-Mails an ihre Kunden, in denen sie diese auffordern, auf einer fremden Website eine Sicherheits-App zu installieren. Solche Nachrichten kommen von Kriminellen.
     
  • Schauen Sie nicht nur auf den Absendernamen einer E-Mail. Kontrollieren Sie, wer sich auf dessen E-Mail-Adresse hinter dem Namen verbirgt.
     
  • Geben Sie nie Ihre Bank- oder Login-Daten ein, wenn Sie in einer E-Mail dazu aufgefordert werden. So will man an Ihre Bankdaten kommen, um später Ihr Konto leer zu räumen.
     
  • Installieren Sie Apps aus dem offiziellen App-Store und nie aus unbekannten Quellen.
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