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Account-Sharing: So umgehen Sie die Netflix-Sperre

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Netflix greift durch und wird künftig das Teilen von Abonnenten-Konten kostenpflichtig machen. Jeder zusätzliche Haushalt soll 4,99 Euro extra kosten. Wir verraten Ihnen, wie Sie die Sperre umgehen können.

Am Dienstag kündigte der Streamingdienst Netflix an, künftig eine zusätzliche Gebühr einzufordern, sollten die Zugangsdaten des Kontos mit Nutzern geteilt werden, die nicht zu ihrem Haushalt gehören. 4,99 Euro soll man dann pro (!) zusätzlichem Haushalt extra zahlen. Sollten Kunden ihr Account-Passwort teilen, ohne die Zusatz-Gebühr zu entrichten, gibt es zunächst Verwarnungen. Kommt man diesen nicht nach, behält sich Netflix vor, einzelne Geräte zu sperren oder sogar den gesamten Account lahmzulegen. 

Aber: Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Denn: Es gibt eine Möglichkeit, die neuen Netflix-Regeln zu umgehen. Mittels eines VPNs könnte man die drohende Sperre umgehen. Netflix kontrolliert die ordnungsgemäße Nutzung mittels Abfrage der IP-Adresse. In der Praxis müssen Nutzer in einem ersten Schritt ihren Hauptstandort definieren. Das funktioniert etwa auf dem Fernseher. Unter anderem anhand der IP-Adresse registriert Netflix dann, welche Internetverbindung genutzt wird.

Wurde der Hauptstandort identifiziert, kann Netflix sehen, welche Geräte sich über diese IP-Adresse einloggen. Wenn man verreist oder unterwegs ist und sich nicht mit dem Heim-WLAN verbinden kann, ist das auch kein Problem, da Netflix das Gerät bereits kennt und weiß, dass dieses sich regelmäßig beim Hauptstandort einloggt. Es weiß also, dass das Gerät zu dem Haushalt gehört. 

So funktioniert der Trick

Und jetzt kommt der Trick: Mittels eines VPNs könnte man dem Streaming-Riesen vorgaukeln, sich tatsächlich im hinterlegten Heimnetz zu befinden. Viele Router bringen bereits die nötigen Bordmittel mit, um einen solchen VPN-Tunnel einzurichten. Und so geht's:

  1. Sie benötigen einen VPN-Server, der den Fernzugriff auf Ihr Heimnetzwerk ermöglicht. Dies kann entweder ein physischer Server sein, den Sie zu Hause einrichten, oder ein Cloud-basierter VPN-Dienst. Es gibt verschiedene VPN-Server-Software wie OpenVPN, SoftEther, WireGuard usw., aus denen Sie wählen können. Konfigurieren Sie den VPN-Server nach den Anweisungen des Anbieters.
  2. VPN-Client einrichten: Auf dem Gerät, von dem aus Sie auf Ihr Heimnetzwerk zugreifen möchten (z. B. Laptop, Smartphone), müssen Sie einen VPN-Client einrichten. Laden Sie die entsprechende VPN-Client-Software für Ihr Betriebssystem herunter und installieren Sie sie. Alternativ können Sie auch die integrierten VPN-Funktionen Ihres Betriebssystems verwenden. 
  3. Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk: Sobald die VPN-Verbindung hergestellt ist, befinden Sie sich praktisch in Ihrem Heimnetzwerk, als wären Sie physisch zu Hause. Sie können auf Netzwerkressourcen wie freigegebene Dateien, Drucker, IP-Kameras usw. zugreifen, als wären sie lokal mit Ihrem Gerät verbunden. 

Alternativ kann man auch mit den Bordmitteln vieler Route einen Fernzugriff einrichten. Dazu muss man einen Account für den jeweiligen Router-Anbieter erstellen, von dem aus auf das Heimnetzwerk zugegriffen werden kann. Befolgen Sie hierzu den Anweisungen des jeweiligen Anbieters. 

Allerdings hält sich Netflix ziemlich bedeckt, was die Kontrollmechanismen angeht, welche sie anwenden werden, um das Account-Sharing zu überprüfen. Die Geheimnistuerei rührt daher, dass der Filme- und Serienanbieter befürchtet, die Preisgabe der Überprüfungs-Methoden könnte zu ausgeklügelten Umgehungs-Tricks der Nutzer führen. Der Streaming-Riese könnte über eine DNS-Anfrage die VPN-Verbindung enttarnen.

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