Eine App für das Smartphone löst den größten Videospiel-Hype seit Jahren aus.
Begeisterung für ein neues Spiel am Smartphone: In Pokémon Go gehen die Spieler auf virtuelle Jagd nach kleinen Monstern.
Kursfeuerwerk
Das Spiel löste ein wahres Fieber in Amerika aus – und ließ die Aktien von Spielehersteller Nintendo innerhalb einer Woche um 7,8 Milliarden Euro steigen. Der Clou: Die zu suchenden Pokémon-Figuren werden bei eingeschalteter Kamera auf dem Bildschirm in die echte Umgebung eingeblendet.
Bisher wurde Pokémon Go in den USA, Australien und Neuseeland veröffentlicht. Das Spiel wird öfter heruntergeladen als die Dating-App Tinder oder der Kurznachrichtendienst Twitter. Die Server sind völlig überlastet, weswegen der Europa-Start – laut Wall Street Journal: „in diesen Tagen“ – verschoben werden könnte.
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Anleitungen
Im Internet lassen sich dennoch Anleitungen finden, um auch in Österreich auf Monsterjagd zu gehen. Aber Achtung: Wer sich die Installationsdatei von einem Drittanbieter besorgt, riskiert sein Handy. Mit Viren und Trojanern verseuchte Programme kursieren.
ÖSTERREICH hat das Spiel in New York getestet. Wie der Gamer-Irrsinn aussieht, war im Central Park zu beobachten. Hunderte irrten dort mit Blick auf ihr Handy herum. Ein US-Soldat teilte sogar ein Foto, wo er gegen die Terrormiliz IS kämpft und gleichzeitig ein „Squirtle“ am Smartphone einfängt.
Immerhin: Das Spiel motiviert Menschen, nach draußen zu gehen, um zu spielen, so Kritiker – auch wenn ihr Blick meist am Screen der Handys klebt.
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Österreich-Start steht jetzt bevor
Der Hype um Pokémon Go schwappt auch nach Europa und Österreich. Doch hierzulande könnten sich Spieler noch etwas gedulden müssen, bevor sie auf die virtuelle Suche nach den Monstern gehen können.
Laut Wall Street Journal soll es schon in dieser Woche so weit sein. Andere Quellen behapten: Die Veröffentlichung des Spiels in Europa ist verschoben. Nintendo-Sprecherin Heike Rotberg-Stilling teilte auf ÖSTERREICH-Anfrage mit, man habe selbst keine genauen Informationen über den Starttermin. Pokémon Go soll aber jedenfalls „bald auch in Österreich“ verfügbar sein.
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Der ÖSTERREICH-Test: So cool ist Pokémon Go
Nach dem Download von Pokémon Go richte ich meinen Avatar ein: Haar- und Augenfarbe, Farbe des T-Shirts etc. Mit meinen Kids (8, 14) geht es zur Pokémon-Jagd: Mein Avatar steht am dreidimensionalen Straßenraster. Eine Karte Nearby zeigt, wo sich die Minimonster mit den exotischen Namen aufhalten.
Alarm am iPhone. Bei den am Weg verteilten Pokéstops (Ladestationen) hole ich mir Bälle zum Fangen ab. Das iPhone vibriert. Alarm. Ein Pokémon ist in der Nähe. Ich klicke auf die Figur. Der Clou: Die Kamera liefert ein Live-Bild, in das der Pokémon integriert ist – dank „erweiterter Realität“. Ein Venonat steht vor mir. Ich werfe den Ball, ein Lichtblitz. Er ist gefangen. Um mich stehen andere Pokémon-Jäger. Ich fange noch einen Shelider, Doduo, Tentacool, Staryu, Exeggcute und Weedle. Ein echter Hit, das Spiel.