„Vulcan“

Amazon stellt neuen Roboter mit Tast-Sinn vor

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Im Logistikzentrum von Amazon in Hamburg (Deutschland) wurde ein neuer Roboter vorgestellt, der eine bisher ungewöhnliche Fähigkeit besitzt.

Er kann fühlen. Der Roboter namens „Vulcan“ ist Teil der neuesten Entwicklung des Konzerns und könnte die Arbeit in den Lagerhäusern grundlegend verändern – indem er Menschen bei anstrengenden Aufgaben unterstützt.

„Vulcan“ greift jetzt mit Gefühl 

Amazon hat in Hamburg erstmals den Roboter „Vulcan“ gezeigt, der mit Tastsensoren ausgestattet ist. Diese Technologie erlaubt es der Maschine, sich gezielt in Regalen zu bewegen, Produkte zu ertasten und sie aus Behältern zu holen. Dabei erkennt der Roboter nicht nur die Form und Lage eines Objekts, sondern kann auch gezielt Druck ausüben, um es zu greifen oder zu verschieben.

Sein Aufbau ähnelt einem normalen Roboterarm, jedoch mit einer Besonderheit: Am Ende befindet sich ein flaches Werkzeug, das wie eine Spachtel geformt ist. Damit schiebt „Vulcan“ andere Gegenstände beiseite. Ein Sauger sorgt dann dafür, dass das gewünschte Produkt sicher herausgezogen wird.

Der Roboter Vulcan bei der Arbeit in einem Amazon-Lagerhaus – er erkennt Objekte durch Berührung. 

Der Roboter Vulcan bei der Arbeit in einem Amazon-Lagerhaus – er erkennt Objekte durch Berührung. 

© amazon
× Der Roboter Vulcan bei der Arbeit in einem Amazon-Lagerhaus – er erkennt Objekte durch Berührung. 

Der Roboter besitzt Sensoren an mehreren Gelenken. Diese messen Kräfte und Bewegungen beim Kontakt mit Gegenständen. Mithilfe von Programmen zur Mustererkennung (Machine Learning) lernt die Maschine dabei, wie sich bestimmte Formen oder Materialien anfühlen – ähnlich wie ein Mensch durch Berührung erkennt, was er in der Hand hält.

Amazon setzt in Hamburg (Deutschland) erstmals auf Roboter mit Tastsinn. 

Amazon setzt in Hamburg (Deutschland) erstmals auf Roboter mit Tastsinn. 

© amazon
× Amazon setzt in Hamburg (Deutschland) erstmals auf Roboter mit Tastsinn. 

Entscheidend ist dabei nicht nur die Technik, sondern auch die Software, die die Informationen richtig verarbeitet. Laut den Entwicklern wurde besonders daran gearbeitet, die gefühlte Kraft und die Bewegung so zu kombinieren, dass der Roboter kontrolliert handeln kann – ohne etwas zu beschädigen.

Zusammenarbeit mit Menschen

Vulcan ist bereits in zwei Logistikzentren im Einsatz: eines in Hamburg (Deutschland) und eines in Spokane (USA, Bundesstaat Washington). Dort arbeitet der Roboter direkt mit menschlichen Kollegen zusammen. Besonders bei Aufgaben, bei denen sich Mitarbeitende bücken oder strecken müssen – zum Beispiel bei Produkten ganz oben oder unten im Regal – soll der Roboter helfen. Wenn der Roboter ein Produkt nicht eindeutig identifizieren kann, übernimmt ein Mensch. Laut Amazon ist nicht geplant, die Arbeit vollständig von Maschinen übernehmen zu lassen. Das Ziel sei vielmehr eine Zusammenarbeit, bei der Roboter körperlich anstrengende Aufgaben übernehmen und die Menschen sich auf andere Tätigkeiten konzentrieren können.

Mensch und Maschine nebeneinander – der Roboter übernimmt körperlich belastende Aufgaben. 

Mensch und Maschine nebeneinander – der Roboter übernimmt körperlich belastende Aufgaben. 

© amazon
× Mensch und Maschine nebeneinander – der Roboter übernimmt körperlich belastende Aufgaben. 

Die zunehmende Nutzung von Robotern sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Zwar könnten durch solche Entwicklungen Stellen wegfallen, gleichzeitig entstehen aber auch neue Aufgaben – zum Beispiel in der Wartung oder bei der Bedienung der Maschinen. Amazon betont, dass es durch neue Roboter auch neue Arbeitsplätze gibt, etwa für Personen, die bei technischen Problemen helfen oder Maschinen einlernen. Auch sollen andere Roboter künftig ähnliche Fähigkeiten wie Vulcan erhalten. Damit könnten sie noch mehr Aufgaben übernehmen, die bisher nur Menschen erledigen konnten.

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