Neuheiten gibt es auch bei der Apple Watch, bei Siri und bei macOS.
Wie erwartet, hat Apple zum Auftakt seiner Entwicklerkonferenz WWDC ein echtes Neuheiten-Feuerwerk gezündet. Dabei sind quasi alle Gerüchte und Spekulationen wahr geworden. iOS 13 bekommt einen Dark Mode, das neue macOS kann das iPad als Zusatz-Display nutzen, die Apple Watch wird unabhängiger vom iPhone, der neue Mac Pro ist ein echtes Rechenmonster und iTunes wird eingestampft. Eine Überraschung gab es beim iPad-Betriebssystem. Das Apple Tablet läuft in Zukunft nicht mehr mit iOS sondern bekommt sein eigenes iPadOS.
watchOS und tvOS
Los ging es mit Apples Fernseh-Service und der Smartwatch. Bei tvOS wurden nur noch einmal die am 25. März präsentierten und im Herbst startenden Neuheiten kurz aufgezählt. Highlight ist natürlich der hasueigene Vidoe-Streaming-Dienst und Netflix-Gegner Apple TV+, für den es zahlreiche Eigenproduktionen gibt. tvOS bietet auch Zugriff auf die Gaming-Plattform "Arcade". Die Spiele können künftig auch mit den Controllern der Xbox One und der PS4 gezockt werden.
Die Apple Watch wird mit dem neuen Betriebssystem unabhängiger vom iPhone. So will Apple in Zukunft auch Käufer gewinnen, die kein Smartphone des US-Konzerns besitzen. Bisher brauchte man ein iPhone zum Beispiel, um Apps auf die Apple Watch zu laden. Künftig bekommt die Computer-Uhr einen eigenen App Store und auf ihr laufende Anwendungen brauchen keinen Gegenpart auf dem iPhone mehr. Der eigene Store kann auch via Siri nach neuen Apps durchsucht werden.
Den Apple-Watch-Trägern stehen künftig auch zahlreiche neue Watchfaces und Armbänder zur Verfügung. So können sie ihre Uhr noch besser an ihre individuellen Vorlieben anpassen. Zu den Highlights bei den neuen Apps zählen u.a. in Taschenrechner sowie eine Sprachaufzeichnung. Weiters wurden auch die Fitness- und Gesundheitsfunktionen weiter aufgerüstet. Mit dem neuen Feature "Activity Trends" hat man seine Fitnessfortschritte noch besser im Überblick. In Sachen Gesundheit gibt es eine neue Funktion, die vor Lärmbelastung schützen soll. Zudem gibt es bei watchOS ein Tracking der Periode bei Frauen.
iOS 13
Die Präsentation von iOS 13 ist im Vorfeld natürlich auf das meiste Interesse gestoßen. Kein Wunder, schließlich laufen alle iPhones mit dem mobilen Betriebssystem. Sie dürfen sich über eine Reihe von Neuheiten freuen.
-
Allem voran, der neue systemweite Dark Mode. Dieser dunkle Modus spart bei den OLED-iPhones Energie und schont generell die Augen. Der Dark Mode umfasst alle vorinstallierten Apple Apps wie Fotos, Musik, Maps, etc. Nicht minder wichtig ist die gesteigerte Performance von iOS 13: er App Launcher ist doppelt so schnell, Updates brauchen 60 Prozent weniger Speicher und die Apps sind dank Komprimierung um 50 Prozent kleiner.© oe24
-
Maps wurde umfangreich erneuert. Es gibt nun eine viel bessere Auflösung. Vorerst aber nur in den USA. Hier wurde das gesamte Gebiet neu abfotografiert (mit Autos und Flugzeugen). Zudem funktioniert die Integration in Autos nun besser.
-
Bei der Privatsphäre grenzt sich Apple seit Jahren stark von Facebook und Google ab. Hier haben die Konkurrenten zuletzt jedoch eigene Offensiven angekündigt. Apple sieht Datenschutz jedoch als Menschenrecht und verspricht den Nutzern besonders viel Sicherheit. Dass man sich bei Diensten mit Facebook oder Google anmelden kann, ist bekannt. Hier gibt man aber zahlreiche Daten preis und erlaubt auch Tracking. Apple startet nun seinen eigenen Dienst "Sign in with Apple". Laut Apple werden dabei keine Daten weitergegeben und die Nutzer würden auch nicht getrackt. Wenn man bei einem Dienst jedoch eine E-Mail-Adresse angeben muss, kreiert Apple einfach ein neue, die nichts über den Nutzer aussagt. Das ist richtig cool.© oe24
-
Wie erwartet, wird bei iOS 13 auch iMessage ordentlich aufgewertet. Künftig kann man bei dem Messenger ein eigenes Profil mit Foto und Namen anlegen, das die Kontakte einsehen können. Gleichzeitig rüstet Apple auch die Memojis auf. Der persönliche Avatar kann auf Wunsch automatisch in ein ganzes Sticker-Album verwandelt werden. In der Nachrichten-App kann man dann mit seinem Memoji kommunizieren.
-
In der Foto-App werden neue Bearbeitungswerkzeuge bereitgestellt, die auch bei Videos genutzt werden können. So kann man nun erstmals auch ein Video im Nachhinein drehen. Die Foto-App wird auch übersichtlicher. Im Stream werden doppelte Aufnahmen automatisch gelöscht. Beim Durchscrollen werden Live-Fotos und Videos automatisch abgespielt. Öffnet man die Monatsansicht filtert die Software automatisch die besten Aufnahmen heraus. Auch die Anzeige "Jahre" ist neu. Hier kann man sich schnell einen Überblick darüber verschaffen, was man beispielsweise 2012 gemacht hat.© oe24
Siri
Die Sprachassistentin Siri hat Apple vor allem für die AirPods, den HomePod und für CarPlay verbessert. In der zweiten Generation unterstützen auch die kabellosen Kopfhörer die Sprachassistentin. Nutzer können einfach per Sprachbefehl eingehende Nachrichten beantworten. Die Nachrichten werden auch automatisch vorgelesen. Siri bringt auch neue Funktionen für Apples smarten Lautsprecher HomePod. So kann man einfach auf Zuruf eine von 100.000 Radiostationen aus der ganzen Welt aktivieren. Bei Apples Smartphone-Schnittstelle für Autos - CarPlay -lassen sich künftig auch Drittanbieter-Apps wie Pandora per Sprache bedienen. So muss man selbst hier nicht mehr die Hände vom Lenkrad nehmen. Bei iOS 12 hat Apple für Siri erstmals Shortcuts eingeführt. Nun wurden diese Kurzbefehle erweitert. Künftig muss man die Shortcuts nicht mehr einzeln herunterladen. Zudem macht Siri nun Vorschläge für Automatisierungen.
iPadOS
Die erste große Überraschung gab es beim iPad. Das Apple Tablet läuft in Zukunft nicht mehr mit iOS sondern bekommt sein eigenes iPadOS. Die Unterschiede zu iOS 13 sind tatsächlich beachtlich. Die Umbenennung / Neugestaltung des iPad-Betriebssystems macht also durchaus Sinn und ist kein reiner Marketinggag. Der Homescreen von iPadOS bietet mehr Platz. Zudem kann man Widgets auf dem Homescreen platzieren lassen. Bei dem neuen Betriebssystem kann man auch Apps aufteilen (splitten). Diese werden dann nebeneinander angezeigt. Das funktioniert u.a. bei Notizen, aber auch bei Drittanbieter-Apps wie die Programme von Microsoft Office. Dank iPadOS bekommt der Safari-Browser den Desktop-Look. Außerdem gibt es den von macOS bekannten Download-Manager.
Auch beim Apple Pencil für iPad gibt es Neuerungen. Er reagiert nun in 9 Millisekunden - das ist absoluter Latenzzeit-Bestwert bei allen verfügbaren Eingabestiften (Stylus). Zudem gibt es neue Paletten und Farben für den Pencil.
Die zweite große Überraschung gab es ebenfalls beim Apple Tablet. iPadOS unterstützt tatsächlich USB-Sticks. Einfach anstecken und schon kann man Daten übertragen. Das gleiche gilt übrigens für SD-Karten - wer hätte das gedacht? Und auch Kameras lassen sich direkt am iPad anschließen, um Fotos zu importieren - etwa via Lightroom.
macOS "Catalina" bringt Aus für iTunes
Das neue macOS 10.15 heißt "Catalina". Und es bringt das Ende von iTunes. Apple teilt die Software in künftig in drei Apps auf: Apple Music, Apple Podcasts und Apple TV. Die eigentliche Neuheit des Mac-Betriebssystems ist aber, dass man ein iPad als Zusatz-Display für den Mac verwenden kann. Apple nennt das Feature Sidecar. Praktisch: Dabei werden auch der Pencil und die iPad-Apps unterstützt. Man muss das Tablet nur per Kabel mit dem jeweiligen macOS-Rechner verbinden. Zudem wird Catalina auch barrierefrei. Macs sind künftig per Sprache steuerbar.
Die neue Anwendung "Find My" ist für iOS und macOS verfügbar und verbindet die beiden Features "Find My iPhone" und "Find My Friends". Nutzer sollen selbst Geräte finden können, die ausgeschaltet sind. Dafür werden die Beacon-Infos von Bluetooth verwendet. Macs mit dem integrierten Sicherheits-Chip T2 können auch aus der Ferne gesperrt werden. Die Funktion heißt "Activation Lock" und macht die Rechner unbrauchbar.
Mac Pro
Apple hat auch eine Hardware-Neuheit vorgestellt. Diese stellen wir in einer eigenen Story vor. Zu dieser kommen Sie hier .
Seite 2: Der Spannende Live-Ticker zum Nachlesen