Volle Genesung prognostiziert: Jobs muss sich bis zum Frühjahr einer Behandlung unterziehen. Inzwischen bleibt er aber im Amt.
Er werde trotz seiner Erkrankung weiterhin Vorstandsvorsitzender bleiben, erklärte Jobs am Montag. Damit wollte der 54-Jährige offenbar vor der für das Unternehmen entscheidenden Hausmesse Macworld am Dienstag Gerüchte über seinen Gesundheitszustand zerstreuen, die zeitweise sogar den Börsenkurs belasteten.
Bluttest gab Aufklärung
Ein hormonelles Ungleichgewicht
habe seinen Proteinhaushalt durcheinandergebracht, erklärte Jobs. Das hätten
Bluttests ergeben. Genesung und Gewichtszunahme würden sich bis in das späte
Frühjahr hinziehen, teilte Jobs weiter mit. Der Verwaltungsrat erklärte
daraufhin, Apple sei "sehr glücklich Steve als Führungsperson und
Vorstandsvorsitzenden zu haben". Jobs musste 2004 wegen
Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert werden, sein jüngster Gewichtsverlust
hatte Befürchtungen über einen Rückfall genährt. Medien hatten seit dem
vergangenen Sommer immer wieder berichtet, dass "Mr. Apple" blass
und mager wirke.
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Wilde Spekulationen im Vorfeld
Jobs sagte im Dezember seinen
bisher alljährlichen Auftritt bei der Macworld ab, worauf Spekulationen über
eine mögliche Ablösung an der Apple-Spitze aufkamen. Das Unternehmen betont
indes, Hintergrund sei, dass die Kooperation mit dem Messeveranstalter IDG
in San Francisco in diesem Jahr auslaufe; 2010 werde Apple seine Produkte
dort nicht mehr präsentieren. 2007 beispielsweise kündigte Jobs auf der
Macworld das iPhone an und gab damit den Einstieg des Unternehmens in den
Mobilfunkmarkt bekannt.
Der alte Hase im Computer-Business
Die Renaissance des
Computerherstellers mit einer Reihe an innovativen Produkten wie dem iMac,
dem MacBook, iTunes oder dem iPod wird hauptsächlich Jobs zugeschrieben, der
öffentlich meist leger in schwarzem Rollkragen-Pullover und Jeans auftritt.
Investoren und die Apple-Fangemeinde reagierten zuletzt nervös auf Berichte
über seine angeblich schlechte Gesundheit. Jobs und sein Freund Steve
Wozniak hatten Apple Computer 1976 gegründet, fünf Jahre bevor IBM in den
Markt für PCs einstieg.