Wie jedes Mal vor der Vorstellung neuer Apple-Produkte ufern Spekulationen über mögliche Neuheiten aus.
Ein kleineres iPhone, neue iMac-Computer und ein "Riesen-iPod": Wie jedes Mal vor der Vorstellung neuer Apple-Produkte ufern Spekulationen über mögliche Neuheiten vor dem Termin am kommenden Montag (5. Jänner) aus. Für zusätzlichen Zündstoff sorgt die Abwesenheit des charismatischen Firmenchefs Steve Jobs, der erstmals seit 1997 nicht bei der Eröffnung der Messe Macworld Expo auftreten wird. Apple hatte Mitte Dezember überraschend angekündigt, dass statt Jobs Vizepräsident Phil Schiller die neuen Produkte vorstellen werde und der Konzern vom kommenden Jahr an der Macworld gänzlich fernbleiben wolle. Das hatte sofort neue Spekulationen über Jobs' Gesundheitszustand ausgelöst.
Nachfolger für iMac-Computer
Am Wahrscheinlichsten gilt bei
Beobachtern die inzwischen fällige Aktualisierung von Apples
Desktop-Rechnern. Der Konzern hatte im Herbst nur neue Notebooks
vorgestellt, nun wird über neue iMac-Tischrechner mit einem Vier-Kerne-Chip
von Intel spekuliert sowie eine Neuauflage des kleinen Mac mini.
Kampaktere iPhone-Version
Als weitere Neuheit, die Apple am
Montag in San Francisco vorstellen könnte, gilt eine kompaktere Version
seines Handys iPhone, die in diversen Medienberichten "iPhone nano" genannt
wird. Quelle sind vor allem Websites chinesischer Schutzhüllen-Hersteller,
die bereits Produkte für ein neues Modell anbieten. In der Vergangenheit
hatten sich ähnliche Spekulationen bereits bestätigt.
Netbook a la Apple
Zuletzt berichtete der Online-Dienst
"TechCrunch" zudem von einem geplanten neuen Gerät, mit dem Apple in den
Markt der Mini-Computer vorstoßen würde: Eine Art übergroßen iPod touch mit
einem berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer Diagonale zwischen 7 und
9 Zoll (knapp 18 bis knapp 23 cm). Apple denke über einen Produktstart im
Herbst nach und einer der Informanten habe einen Prototypen bereits in der
Hand gehalten, hieß es bei "TechCrunch". Über ein solches Apple-Gerät wird
allerdings schon lange spekuliert. Bisherige ähnliche Mini-Tablet-PCs von
Wettbewerbern konnten sich am Markt vorerst nicht durchsetzen, unter anderem
wegen einer geringen Batterie-Laufzeit.
Spekulation über Jobs Gesundheitszustand
Unmittelbar vor der
Macworld Expo tauchten auch neue Spekulationen über Jobs' Gesundheit auf,
die von Apple-Kennern allerdings eher skeptisch aufgenommen wurden. Eine
bisher verlässliche Quelle habe von einer deutlichen Verschlechterung des
Gesundheitszustands des Apple-Chefs berichtet. Der CNBC-Technologiereporter
Jim Goldman, der als einer der wenigen in der Branche auch Zugang zu dem als
sehr verschlossen geltenden Jobs hat, zweifelte diese Information jedoch an.
Apple habe auf Nachfragen die bisherige Darstellung bekräftigt, es gehe um
eine Grundsatz-Entscheidung, die Macworld Expo zu verlassen. Zudem könne der
Konzern als börsennotiertes Unternehmen es sich nicht leisten, die Anleger
bei einer so wichtigen Frage hinters Licht zu führen, argumentierte Goldman.
Der Apple-Mitbegründer Jobs gilt als zentrale treibende Kraft hinter den jüngsten Erfolgen des Unternehmens. In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Spekulationen um ernsthafte gesundheitliche Probleme von Jobs gegeben, die auch den Kurs der Apple-Aktie belasteten. Vor etwas mehr als vier Jahren war Jobs an einer Variante von Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, hatte sich aber wieder vollständig erholen können. Er hatte die Macworld Expo im Jänner immer wieder für die Vorstellung wichtiger Neuheiten genutzt, unter anderem des Handys iPhone vor rund zwei Jahren. Bei seinen Auftritten im vergangenen Jahr hatte Jobs bereits mehr Raum als bisher für andere Apple-Manager eingeräumt.