Ständchen

Hunderte Kinder gratulieren Fidel Castro zum 82.

Teilen

Die Kubaner haben am Mittwoch den Geburtstag des seit zwei Jahren kranken Revolutionsführers Fidel Castro gefeiert.

Hunderte von Kindern versammelten sich auf dem Platz der Revolution in der Hauptstadt Havanna, um dem "Máximo Líder" ein Ständchen zum 82. Geburtstag zu singen. Staatliche Feiern gab es nicht. Von Castro waren nur Archivaufnahmen im staatlichen Fernsehen zu sehen. Er feierte wie im Vorjahr im privaten Kreis. Seit einer schweren Darmoperation im Juli 2006 ist Castro nicht mehr öffentlich aufgetreten. Im Februar 2008 übernahm sein jüngerer Bruder Raúl das Amt des Staatschefs.

Gebete für ein "langes Leben"
Priester der afroamerikanischen Religion Santería beteten für ein "langes Leben von Fidel" und pflanzten ihm zu Ehren einen "heiligen Baum". "Wir schicken ihm Kraft, denn Kuba und die Welt brauchen Castro sehr", sagte der Priester Mario Pérez.

Castro erhielt zahlreiche Glückwunschkarten von Künstlern und Politikern aus dem In- und Ausland. Kubanische Teilnehmer der Olympischen Spiele in Peking bejubelten Castro laut Medien als "unbesiegbaren Gladiator". Der "Comandante" hatte seinerseits in einer Abhandlung ("Reflexiones") vor kurzem scharfe Kritik an den USA geübt, die sich kubanische Baseball-Stars und andere Spitzensportler "kaufen". Castro: "Es ist ein Schlachtruf, Kuba mit allen Mitteln fertigzumachen, indem man uns Köpfe, Muskeln und Beine raubt."

Auch fünf seit mehreren Jahren in den USA wegen Spionage inhaftierte Kubaner schickten eine Gratulation, in der sie den "Comandante" als "Vater und Großvater von vielen Kämpfergenerationen" bezeichneten. Venezuelas linksnationalistischer Staatschef Hugo Chávez beglückwünschte den "jungen Fidel" und schickte ihm als Geschenk ein Gemälde.

Regierung nach 1959
Castro regierte Kuba nach der Revolution von 1959 ununterbrochen bis zum 31. Juli 2006. Seit seinem Rücktritt vom Amt des Staatschefs, das im Februar sein dahin als Stellvertreter agierender Bruder Raul offiziell übergab, schrieb er zahlreiche Artikel ("Reflexiones"), die in der heimischen Presse und im Internet erscheinen. Nach Darstellung von Raul Castro in einer Rede im Juli verbringe Fidel seine Tage "sehr aktiv und engagiert", und er sei teils "besser informiert als früher. Er liest, schreibt, denkt nach." Manchmal mache er ihn, Raul, auf Details im internationale Geschehen aufmerksam.

Zuletzt unterstützte Fidel Castro die russische Position im Georgien-Konflikt. Der Revolutionsführer wurde dem kubanischen Staatsrat zufolge am 13. August 1926 in der kleinen Gemeinde Birán im Südosten der Insel geboren. Biografen geben dagegen 1927 als Geburtsjahr an, weil Castro bei seiner Einschulung für ein Jahr älter ausgegeben worden sei.

Foto (c): EPA

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.