Funktion stoppt Datensammelwut

So genial trickst Apple Facebook aus

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"Anti-Facebook-Navigator"- iPhone-Konzern erschwert bei Safari das Tracking über "Gefällt mir"-Button.

Apple -Chef Tim Cook (Bild) hat in den letzten Wochen mehrmals gegen den Umgang von Facebook bzw. Mark Zuckerberg mit dessen Nutzerdaten  gewettert . Im Rahmen der  WWDC 2018  wurde nun eine konkrete Maßnahme vorgestellt, die die Apple-Nutzer künftig besser vor Facebooks Datensammelwut schützen soll. Damit stellt sich der iPhone-Konzern erstmals direkt gegen das weltgrößte Online-Netzwerk. So wurden im Rahmen der  Keynote  mit  iOS 12  und macOS "Mojave" neue Versionen der Betriebssysteme für iPhones und Mac-Computer vorgestellt, die das sogenannte Tracking von Internetaktivitäten etwa über Facebooks "Gefällt mir"-Button erschweren sollen.

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Safari blockiert Cookies

"Wir glauben, dass private Daten privat bleiben sollen", sagte Apple-Manager Craig Federighi auf der Entwicklerkonferenz des Unternehmens im kalifornischen San Jose. "Es hat sich gezeigt, dass 'Gefällt mir'-Buttons und Kommentarfelder dazu benutzt werden können, dir auf der Spur zu bleiben - also werden wir das in diesem Jahr abstellen." 

Konkret sollen sich in Apples hauseigenem Browser Safari künftig sogenannte Cookies, wie sie etwa über Facebooks "Gefällt mir"-Button auf den Geräten der Nutzer platziert werden, blockieren lassen. Unternehmen solle es so "drastisch" erschwert werden, ein Gerät zu identifizieren, die Aktivitäten zu verfolgen und "unverwechselbare" digitale Fingerabdrücke zu erstellen, sagte Federighi. Facebooks "Like"-Button oder die Kommentar-Funktion sammeln auch einige Daten - Safari schneidet diese Übermittlung jetzt erst einmal ab, wenn Nutzer sie nicht ausdrücklich freischalten. 

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"Anti-Facebook-Navigator" 

Apple wolle seinen Safari-Browser zu einem "Anti-Facebook-Navigator" machen, kommentierte das Technologiemagazin "Wired" die Ankündigungen. Facebook war zuletzt wegen des Skandals rund um Datenmissbrauch durch die Firma  Cambridge Analytica  heftig in die Kritik geraten; dabei sollen die Daten von Millionen Facebook-Nutzern unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein.

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Nächster Facebook-Skandal

Zuletzt sorgte ein Bericht der "New York Times" für Wirbel, wonach Facebook über Jahre hinweg Herstellern von Smartphones  weitreichenden Zugriff auf private Informationen  gewährt haben soll. Zu diesen Unternehmen gehörten demnach unter anderem Apple, Amazon, Blackberry, Microsoft und Samsung. Facebook erklärte dazu, dem Konzern sei "irgendwelcher Missbrauch" der Nutzerdaten durch diese Partnerfirmen nicht bekannt.

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Facebook sammelt auch Daten von Nicht-Facebook-Usern

Facebooks "Gefällt mir"-Button stand indes auch in Europa wiederholt in der Kritik. So kritisierte etwa das deutsche Bundeskartellamt im vergangenen Dezember vor allem das  Sammeln von Daten außerhalb des sozialen Netzwerks , die dann mit einem Facebook-Konto verknüpft werden. "Dies geschieht sogar schon, wenn man zum Beispiel einen 'Gefällt Mir-Button' gar nicht nutzt, aber eine entsprechende Seite aufgerufen hat, in die ein solcher Button eingebettet ist", kritisierte Behördenchef Andreas Mundt. Dies sei den Nutzern nicht bewusst.

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